notifications
Buchneuheit

Zugerinnen und Zuger spüren mit Kurzgeschichten der Seele ihrer Stadt nach

Das neu erschienene Buch «Zuger Kurzgeschichten» verleiht der Stadt ein besonderes Gesicht – durch persönliche Erinnerungen, Erlebnisse und Gedanken.
Die Stadt Zug hat bei vielen ihrer Bewohner bleibende Eindrücke hinterlassen.
Bild: Archivbild: Stefan Kaiser (28. 6. 2021)

Zug inspiriert, Zug beflügelt, Zug befremdet, Zug verwundert, Zug weckt Erinnerungen oder hält sie wach ... Viele Menschen, die mit der Stadt irgendwie verbunden sind – hier leben oder einmal gelebt haben, hier arbeiten und/oder irgendwelche einschneidenden Episoden erlebt haben –, haben Geschichten zu erzählen; ob auf Tatsachen beruhend oder aber rein subjektiv, belebt durch eine bestimmte Sicht auf «ihr» Zug. Sie haben sie niedergeschrieben, jetzt sind sie in Buchform mit dem schlichten Titel «Zuger Kurzgeschichten» erschienen.

Mit ihren Erzählungen geben die Schreibenden der Stadt Zug und der sie umgebenden Region ein Gesicht – vielleicht ein neues, bislang kaum bekanntes? Denn in ihren Erzählungen tauchen sie tief in die Seele Zugs ein, indem sie Erinnerungen teilen, viele haben intimen Charakter, legen dar, was den Verfasser respektive die Verfasserin bewegt oder bewegt hat, wie die Sicht auf Zug so mannigfaltig ist, wie die allgemeine Wahrnehmung von Stadt und Kanton im Heute.

Viele der 21 Autorinnen und Autoren sind regional und teils national bekannt, haben einen literarischen Leistungsausweis oder sind irgendwie im publizistisch-kulturellen Sektor tätig. Entsprechend variieren die Textformen, die literarischen Handschriften und Wortlaute. Das macht das Buch besonders abwechslungsreich.

Texte mit viel Persönlichkeit und Nostalgie

Der bekannte Radio- und TV-Moderator Röbi Koller beispielsweise schreibt über seinen Grossvater Fridolin Stocker. Und der Autor und Regisseur Andres Bruetsch berichtet vom Zuger Ausrufer Hirschi und seine verlorene Glocke. Thomas Heimgartner, Kantonsschullehrer und Vorstandsmitglied der Literarischen Gesellschaft Zug, hat lebendige Erinnerungen an die Zuger Kunsteisbahn in seiner Jugend.

Und auch der Schriftsteller, Übersetzer und Verleger Andreas Grosz versetzt sich in seine Jugendzeit und ruft ein Bouquet an Gefühlsregungen in den Klassenräumen an der Hofstrasse ab. Ebenso lebendige Erinnerungen schildert die Journalistin und Autorin Trudi von Fellenberg-Bitzi an ihre Kindheit in der «Choomi», dem einstigen Arbeiterquartier im Winkel Chamer-/Letzistrasse. Schliesslich ergänzt eine Auswahl an Kurzgedichten von Max Huwlyer den Buchinhalt als Reminiszenz an den im Frühjahr 2023 verstorbenen Zuger Dichter und Schriftsteller.

Es sind Texte mit sehr viel Persönlichkeit, viel Individualität und Nostalgie. Mehrere von ihnen nehmen einen mit in das unbekannte Zug von einst, von dem selbst viele Einheimische nur noch schemenhafte Erinnerungen haben. Eine erfrischende Lektüre für Zugerinnen und Zuger und solche, die der Zuger Seele durch die Erinnerungen anderer nachspüren wollen.

Das Buch

«Zuger Kurzgeschichten» mit Texten von Bruno Bollinger, Christoph Braendle, Andres Bruetsch, Silvano Cerutti, Beat Eberle, Frank Fischer, Heidy Gasser, Andreas Grosz, Thomas Heimgartner, May Huwyler, Röbi Koller, Sibylle Omlin, Theres Roth-Hunkeler, Ronald Schenkel, Martin Städeli, Judith Stadlin, Markus A. Sutter, Michael van Orsouw, Trudi von Fellenberg-Bitzi, Elisabeth Wandeler-Deck und David Weber. Herausgeber Verlag, 159 Seiten, Fr. 28.–, im Schweizer Buchhandel oder direkt beim Verlag. (fae)

Kommentare (0)