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Luzern

Zu teuer: Die Parkplätze bei der Horwer Villa Krämerstein bleiben ungedeckt

Im Rahmen der Sanierung der Villa Krämerstein in Kastanienbaum forderte das Parlament die Prüfung eines gedeckten Autounterstandes und einer Minergie-4-Zertifizierung. Doch aus beidem wird nichts.
Die Villa Krämerstein im Horwer Ortsteil Kastanienbaum. ((Bild: Nadia Schärli, Horw 18. März 2019))

Roman Hodel

Stolze sechs Millionen Franken kostet die Sanierung der Villa Krämerstein und des dazugehörenden Pförtnerhauses. Den entsprechenden Kredit hatte der Horwer Einwohnerrat im vergangenen Juni genehmigt – mit Nebengeräuschen. Denn er fällt um 2,3 Millionen Franken höher aus als ursprünglich geplant (wir berichteten). Damals hatte das Parlament noch zwei Anträge überwiesen. Der Gemeinderat möge doch den Bau eines Autounterstandes und eine Minergie-4-Zertifizierung prüfen. Das hat er getan und in beiden Fällen heisst die Antwort: Gibt es nicht.

Zwar wäre der Bau des Autounterstands unterhalb des Pförtnerhauses technisch möglich, doch der Gemeinderat lehnt ihn aus mehreren Gründen ab. So steht es im entsprechenden Bericht und Antrag, den er am Donnerstag dem Einwohnerrat vorgelegt hat. So verträgt sich der Unterstand gemäss Denkmalpflege nicht mit der geschützten Parkanlage. Dies stelle ein erhebliches Risiko für die Baubewilligung dar. Und: Kosten von 200'000 Franken für gerade mal fünf Parkplätze erachtet der Gemeinderat als zu hoch. Die Minergie-4-Zertifizierung wiederum wäre gar nicht möglich, weil in beiden Gebäuden keine klassische Wohnnutzung stattfindet.

Für den letzten Punkt zeigte die L20, die den Antrag damals gestellt hatte, Verständnis. Einwohnerrat Martin Eberli machte dafür eine neue Dachisolierung im Innern der Villa beliebt - und damit verbunden einen Kredit von 52'000 Franken. Doch das Parlament lehnte diesen ab. Bauvorsteher Thomas Zemp (CVP) sagte, dass der Gemeinderat bei der Villa aktuell von einer noch intakten Isolation ausgehe:

«Ansonsten werden wir diese selbstverständlich erneuern.»

Beim Pförtnerhaus müsse die Isolation so oder so erneuert werden. Grund dafür sind gemäss Zemp Marderschäden. Enttäuscht über das Nein des Gemeinderats zum Autounterstand war derweil die FDP, die diesen Antrag im Juni gestellt hatte. «Diese gedeckten Parkplätze hätten sich geradezu angeboten», sagte Einwohnerrat Ulrich Nussbaum. Das fand nicht einmal die üblicherweise autofreundliche SVP: «Wir begrüssen die ablehnende Haltung des Gemeinderats aus Kostengründen», sagte Einwohnerrat Reto Eberhard. Zwei Mal Nein - das war auch ganz im Sinne der CVP. Das Parlament folge schliesslich dem Gemeinderat und nahm den Bericht und Antrag «Planungsbericht Villa Krämerstein und Pförtnerhaus / Autounterstand und Dachisolierungen» einstimmig zur Kenntnis.

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