Otmar Näpflin
Nach intensiven Vorbereitungsarbeiten fieberten der 1. Pfleger Hanspeter Niederberger mit Gemahlin Paula und weitere 34 Älplerpaare der Älplerchilbi in Wolfenschiessen entgegen. Sie hatten beim Wettergott wahrhaftig einen Stein im Brett, sodass es nicht verwunderlich war, dass dafür ein Dankeschön himmelwärts geschickt wurde. Der Einzug zum Festgottesdienst am vergangenen Sonntag erfolgte wie schon seit Jahren unter musikalischer Begleitung des Musikvereins Dallenwil.
Mit sichtlicher Freude begrüsste Pfarrer Erich Lehmann die zahlreichen Kirchgänger, insbesondere Festprediger Pater Patrick vom Kloster Engelberg. Gesanglich umrahmte das Alpina-Cheerli die Liturgie. Und Betrufer Ueli Odermatt erntete für seine Darbietung gar Szenenapplaus. Für die Alphorntöne war das Trio Talboden zuständig. In einem Dialog kamen vorerst Gedanken zu Wurzeln zur Sprache, wobei besonders jene von der Familie, von Heimat und Traditionen und vom Glauben näher betrachtet wurden. Quintessenz dieser Überlegungen war das Wurzeln schlagen, fest im Leben stehen, Halt haben und anderen Halt geben.
«Wir brauchen Wärme, Zuneigung und Vertrauen»
In seiner Ansprache beleuchtete Pater Patrick das Leben, welches von Beziehungen und Sprache lebe. Diese Qualitäten dürfe man mit anderen teilen. Weiter meinte er: «Kalte Beziehungen und eine frostige Sprache sind nicht genug für unser Leben. Wir brauchen Wärme, Zuneigung, Vertrauen und die Erfahrung, dass es gut ist, mit anderen Menschen zusammen in der Welt zu leben.» Der Engelberger Pfarrer erläuterte ferner das Gleichnis vom Weinstock und den Reben. Dies mit gutem Grund, denn neben Pastoralaufgaben der Pfarrei Engelberg versieht er auch den Posten des Kellermeisters vom Kloster.
Im Anschluss an die kirchliche Feier gab es für die Besucher ein gemütliches Beisammensein auf dem Festplatz an der Aa. Dort fand auch die Nachmittagsunterhaltung statt. Geschichten, die sich übers Jahr ereignet hatten und nicht publik gemacht werden wollten, fanden hier dank aufmerksamer Beobachter den Weg an die Öffentlichkeit. Aus der Fülle der Ereignisse wie das Stanser Einbahnchaos endete der Oktoberfestbesuch in Luzern für einen Älpler offenbar ganz abrupt: «D’Luft isch dussä, s’Maas isch läär, am Tisch zueche schlaft är wenä Bär. Scho am Neyni am Abig macht är kei Wank, dr Walti, wissid Iär welä? Dänk dä vo der Bank.»