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Luzern

«Wir fordern sofortiges Handeln!»: Juso will den Kantonsrat auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam machen

Die Juso Stadt Luzern will mit einer Aktion auf die aktuellen Bedingungen in den Flüchtlingscamps in Griechenland aufmerksam machen. Ausserdem wurde in der ausserordentlichen Session des Kantonsrats über die Dringlichkeit einer Motion der SP-Kantonsrätin abgestimmt, welche den Bund zum Handeln auffordert.
Auf der Allmend wollte die Juso Stadt Luzern mit einer Aktion auf die Situation von Flüchtlingen in Griechenland aufmerksam machen. (Bild: PD)
«1 WC für 200 Personen»: Mit solchen Zahlen soll der Kantonsrat aufgerüttelt werden. (Bild: PD)

(sre) Die Juso Stadt Luzern fordert vom Kanton, dass dieser sich beim Bund für Flüchtlinge in Griechenland einsetzt. Unter anderem soll das Camp Moria auf der Insel Lesbos evakuiert werden. Gleichzeitig soll Bereitschaft signalisiert werden, selbst geflüchtete Menschen im Kanton unterzubringen und die Kapazität der Asylzentren voll auszulasten. Die JUSO hat am 11. Mai eine entsprechende Petition lanciert.

Zudem wollten sie vor der Kantonsratssession am Montag in der Messe Luzern mit einer Aktion auf die Situation der Flüchtlinge aufmerksam machen. «In Camp Moria leben zurzeit über 20'000 Menschen, obwohl das Lager für 3'000 konzipiert wurde», schreibt die Juso in einer Mitteilung. «Auf 1'500 Menschen kommt ein Wasserhahn, sanitäre Infrastrukturen sind nur spärlich vorhanden und das Einhalten von Distanzregeln ist unmöglich.»

Mit der heutigen Aktion wollte man genau diese Umstände den Kantonsrätinnen und Kantonsräte visuell präsentieren. Die Schweiz verfüge über alle möglichen Ressourcen geflüchtete Menschen aufzunehmen und die Kapazitäten unserer Asylzentren voll auszulasten. Dies forderte auch SP-Kantonsrätin Sara Muff in ihrer dringlich eingereichten Motion, welche heute Morgen zur Abstimmung gekommen ist. Die Dringlichkeit der Motion sei jedoch abgelehnt worden, mit der Begründung, dass man bereits in Kontakt mit dem Staatssekretariat für Migration stehe und entsprechende Bemühungen in Gange seien. Der Kanton Luzern werde zudem einen Teil der 23 Asylsuchenden aufnehmen, welche am Samstag in die Schweiz geflogen wurden.

Die Juso Stadt Luzern ist damit jedoch nicht zufrieden. «Allein in Griechenland gibt es aber über 5'000 unbegleitete Minderjährige. Wir fordern sofortiges Handeln und keine Symbolpolitik!», heisst es in ihrer Mitteilung.

Die Sondersession in der Messe Luzern:

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