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Obwalden/Nidwalden

Werkbeiträge gehen an Markus Bürgi und Roman Britschgi

Die Kantone Nidwalden und Obwalden haben die diesjährigen Preisträger bestimmt.
Sie erhalten die Werkbeiträge der Kantone Obwalden und Nidwalden: Markus Bürgi (links) und Roman Britschgi.
Bild: Bilder: zvg

Mit dem gemeinsamen Ausschreiben von Werkbeiträgen verfolgen die beiden Kantone Obwalden und Nidwalden seit 2014 das Ziel, Kulturschaffende aus ihrer Region unmittelbar und personenbezogen zu fördern. 2023 bezog die Ausschreibung laut einer Medienmitteilung alle Kultursparten mit ein. Die Bewertung der eingegangenen Gesuche nahm eine eigens zusammengestellte Fachjury vor. Ihr gehörten Nathalie Bissig (Bildende Künstlerin), Heinz Della Torre (Musiker), Simone Konrad (Vertreterin der Kulturkommission Nidwalden) und Hubert Schumacher (Vertreter Kulturkommission Obwalden) an. Das Präsidium hatte der Luzerner Künstler und Kurator Stephan Wittmer inne.

Der grosse, mit 20’000 Franken dotierte Werkbeitrag geht an den 62-jährigen Maler, Zeichner und Installationskünstler Markus Bürgi aus Sarnen. Er beschäftigt sich grundlegend mit Fragen der Malerei, ihrer Materialität und ihren Potenzialen. Bereits in den 1990er-Jahren befreite er das gemalte Bild vom Rahmen und schneiderte aus den monochrom bemalten Leinwänden Objekte wie Kleidungsstücke oder modische Accessoires. Diesen Ansatz entwickelt er seither kontinuierlich weiter.

Objekt-Konglomerat von Markus Bürgi.
Bild: Bild: zvg

Zuletzt entstanden Werkserien aus textilen Reststücken, die der Künstler zu neuen kieselsteinartigen Objekten zusammenklebte und schliff. In seinem aktuellen Projektvorhaben «I waste a lot of materials when I’m making art» plant er, von den bestehenden Serien ausgehend neue Objekt-Konglomerate zu kreieren. «Ich freue mich über den Preis», sagt Markus Bürgi auf Anfrage. Da er seine Eingabe an die Jury projektbezogen gemacht habe, verstehe er es als Auftrag, sich nun seinerseits auf den Weg zu machen. Für sein aktuelles Projekt verwende er neben Resten der ursprünglichen Acrylbilder auch den Schleifstaub, der bei der Verarbeitung der Werke entstanden sei. So würden auch die letzten Reste wiederverwertet. «Meine aktuellen Objekt-Konglomerate lehnen sich an die Nagelfluh an, die auch ein Konglomerat ist.»

Projekt «Sarnersee» überzeugte die Jury

Der kleine Werkbeitrag in der Höhe von 10’000 Franken wird Roman Britschgi aus Wilen zugesprochen. Der 43-jährige Musiker und Komponist konnte die Jury mit seinem Projekt «Sarnersee» überzeugen. Ausgangspunkt ist eine nächtliche Panoramafotografie der Uferlinie, auf der nur noch zerstreute Lichtpunkte in der Dunkelheit zu sehen sind. Die Struktur dieses Bildes wird auf ein Drehorgel-Lochband übertragen und definiert so die klangliche Basis der darauf aufbauenden Komposition. Das Werk soll schliesslich unter Mitwirkung eines «wilden Orchesters» bestehend aus Musikerinnen und Musikern aus der Region des Sarnersees aufgeführt werden. «Ich habe mich riesig über die Nachricht gefreut», sagt Roman Britschgi, der auch die künstlerische Leitung des Volkskulturfestes Obwald innehat. «Es kommt viel Arbeit auf mich zu», meint er. Die Organisation des «wilden Orchesters» aus ganz unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern sei aufwendig. Er geht davon aus, dass er das kommende Jahr für die Weiterbearbeitung der Idee braucht. «Spätestens im Jahr 2025 möchte ich das Projekt zur Aufführung bringen.»

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