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Luzern

Wer im Bus keine Maske trägt, muss nichts befürchten

Nach drei Wochen Maskenpflicht in den Bussen und Zügen ziehen die ÖV-Betriebe in der Region Luzern eine positive Bilanz. Sünder werden pfleglich behandelt.
Masken im öffentlichen Verkehr sind seit dem 6. Juli Pflicht.
(Bild: Boris Bürgisser (Luzern, 6. Juli 2020))

Lukas Nussbaumer

Manchmal genügt ein vorwurfsvoller Blick – und das Gegenüber im Zug oder Bus kramt eine Maske hervor. Auch der deutlich formulierte Hinweis eines Billettkontrolleurs auf die seit dem 6. Juli geltende Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln bringt Maskenverweigerer dazu, andere und sich zu schützen.

Diese Erfahrungen machen derzeit Tausende von Fahrgästen – und die Angestellten der VBL, der SBB, der Südostbahn und der Postauto-Betriebe. Die Medienverantwortlichen dieser Transportbetriebe winden ihren Kunden denn auch ein Kränzchen und betonen auf Anfrage, die Maskenpflicht werde fast ausnahmslos eingehalten. So sagt VBL-Sprecher Sämi Deubelbeiss, es würden rund 95 Prozent der Gäste eine Maske tragen. In den Postautos liegt der Anteil der Maskenträger laut Sprecherin Katharina Merkle gar zwischen 95 und 100 Prozent. Und SBB-Sprecher Oli Dischoe zieht ein «äusserst positives Fazit».

Kontrolleure könnten Sicherheitskräfte rufen

Obwohl die Zahl der Maskenverweigerer tief ist: Es gibt Passagiere in öffentlichen Verkehrsmitteln, die trotz Pflicht und sozialer Kontrolle partout keine Maske aufsetzen. Zu befürchten haben sie jedoch bloss theoretisch etwas. Kontrolleure und Zugbegleiter haben nämlich die Möglichkeit, renitente Gäste bei Nichtbefolgen der Weisung, eine Maske zu tragen, zum Aussteigen aufzufordern. Verpufft diese Aufforderung, können die Mitarbeiter der Betriebe die Luzerner Polizei (auf dem VBL- und Postautonetz) oder die Bahnpolizei anfordern.

Passiert ist das in VBL- und Postautobussen bis jetzt nie, sagen Deubelbeiss und Merkle. Und es dürfte auch nicht so schnell geschehen, da man Eskalationen vermeiden wolle, so Deubelbeiss. «Die VBL setzen auf Durchsagen und Hinweise auf den Bildschirmen. Sonst unternehmen wir nichts weiter.» Urs Wigger von der Medienstelle der Luzerner Polizei bestätigt die zurückhaltende Praxis der Verkehrsbetriebe. Bei der Einsatzleitzentrale seien keine Meldungen wegen Maskenverweigerern eingegangen, und auch gemäss der Sicherheitspolizei habe die Maskenpflicht bis jetzt zu keinen Einsätzen geführt.

Südostbahn verkauft im Voralpen-Express Masken

Bei der Südostbahn ist es laut Mediensprecher Christopher Hug in einem Fall zum Einsatz der Bahnpolizei gekommen. Die Drohung, bei Nichttragen der Maske an der nächsten Haltestelle aussteigen zu müssen, wirke jeweils, so Hug. Anders als in den Bussen der VBL und Postautos oder in den Zügen der SBB verkauft die SOB im Voralpen-Express Masken. «Ausserdem stellen unsere Kundenbegleiter in Einzelfällen Masken zur Verfügung. Etwa dann, wenn sie jemand auf einer Wanderung verloren hat.»

Bei den SBB sei es am ersten Tag der Maskenpflicht zweimal vorgekommen, dass Reisende beim nächsten Bahnhof freiwillig ausgestiegen seien, sagt Oli Dischoe. Aus freien Stücken handeln auch jene Passagiere, die ihren vergesslichen Sitznachbarn eine Maske schenken. «Solche spontanen Reaktionen gibt es immer wieder.»

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