Markus Zwyssig
Markus Zwyssig
Bei den Wahlgeschäften herrschte an der Versammlung des Korporationsrats Uri, welche am Freitag aufgrund der gegenwärtigen Coronasituation im Uristiersaal in Altdorf stattgefunden hat, Einigkeit. Alois Gisler-Herger aus Schattdorf wurde einstimmig für vier Jahre als Korporationsweibel wiedergewählt.
Ebenso einstimmig wurde der bisherige Vizepräsident Kurt Schuler aus Altdorf als neuer Präsident der Korporation Uri nominiert. Anton Furrer aus Erstfeld schlug Wendelin Loretz aus Silenen als neuen Vizepräsidenten vor. Dieser wurde einstimmig nominiert. Verwalter Lukas Wyrsch aus Attinghausen wird – ebenfalls einstimmig – zur Wiederwahl vorgeschlagen. Gewählt wird das Führungstrio an der Korporationsgemeinde, welche am 2. Mai in Altdorf auf dem Lehn geplant ist.
Der Korporationsrat hiess ausserdem – mit einer Gegenstimme – eine neue Verordnung über den Ausstand gut. Diese wurde notwendig, weil die Stimmbürger am 27. September Ja gesagt haben zu Änderungen des Ausstandsgesetzes. Dadurch soll die Ausstandspflicht auch auf die Vorbereitung von Entscheiden und Beschlüssen ausgedehnt werden. Damit verbunden werde die Arbeit der Allmendaufseher stark eingeschränkt, ja sogar verunmöglicht, sagte Rolf Infanger, Präsident der Korporation Uri. Mit der Verordnung wird es nun möglich, dass Allmendaufseher ein Geschäft in ihrem Gebiet im Gelände vorbereiten können. Erst bei der Beratung und der Abstimmung müssen sie, wenn ein Grund dazu besteht, in den Ausstand treten. Die Verordnung tritt rückwirkend auf Januar 2021 in Kraft.
Angenommen – ebenfalls mit einer Gegenstimme – wurden 390'000 Franken für eine neue Erschliessungsstrasse im Grund in Amsteg. Die Gemeinde Silenen und Vertreter des Engeren Rates haben vereinbart, dass die Korporation die Groberschliessung im Grund erstellt und diese dann im Werkeigentum an die Gemeinde übergeht.
Stefan Jauch will für den einheimischen Holzmarkt sensibilisieren
Korporationsrat Stefan Jauch aus Altdorf hat eine Interpellation mit Fragen bezüglich Massnahmen zur Förderung des Absatzes des einheimischen Holzes eingereicht. Darin stellt er folgende Fragen:
- Verfügt die Korporation Uri über ein Konzept zur Förderung von Schweizer Holz? Falls nein, warum nicht?
- Achtet der Engere Rat bei Auftragsvergaben im Innenausbau, bei An- und Umbauten oder im Neubau eines Hauses auf die Herkunft des Holzes?
- Legt die Korporation als Auftraggeberin Wert auf die Verwendung von nachhaltigen, ökologischen und rezyklierbaren Baumaterialien, sprich Holz aus Uri oder der Schweiz?
- Werden bei Ausschreibung und Arbeitsvergabe Unternehmen berücksichtigt, die aus Überzeugung auf Urner respektive Schweizer Holz setzen?
- Kann sich die Korporation Uri bei der Vergabe von Baurechten für den Bezug von Schweizer Holz einsetzen, einfordern oder dies zur Bedingung machen?
Er sei sich sehr wohl bewusst, dass dieser Vorstoss nicht die Rettung des einheimischen Holzmarkts bedeute, sagte Jauch in seiner Begründung. Es gehe ihm viel mehr darum, zu sensibilisieren. Die Korporation Uri mache bereits viel für den Wald und das mache sie auch gut. Als grösste Waldbesitzerin könnte sie aber durch das Miteinbeziehen aller Prozesse – von der Pflege über die Ernte bis hin zum fertigen Holzprodukt – noch an Identität gewinnen, gibt sich Jauch überzeugt.
Nachhaltige Waldpflege
Bei einer gezielten Planung mit Holz oder mit der Forderung nach einem hohen Anteil an Schweizer Holz könnten die öffentliche Hand wie auch private Bauherren zu einer hohen Wertschöpfung in der Region beitragen. «Die Holzsortimente Säge-Bauholz und das Energieholz bilden im Kanton Uri den Hauptanteil der Holzernte», so Jauch. «Gerade die Nutzung als Energiequelle müsste bei der Planung von Bauprojekten besser und frühzeitig miteinbezogen werden.»
Die Verwendung von einheimischem Holz unterstütze eine nachhaltige und umweltgerechte Pflege und Waldbewirtschaftung. Dadurch bleibe die Wertschöpfung vor Ort. «Es werden Arbeitsplätze in der Region erhalten und Ausbildungsplätze geschaffen», so Jauch. Der Engere Rat wird die Interpellation voraussichtlich an der nächsten Versammlung beantworten.