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Gemeindeversammlung Steinhausen

Weiterhin zu wenig Schwimmfläche: Der Gemeinderat braucht mehr Zeit, um einen geeigneten Platz zu finden

Seit der Einführung des Lehrplans 21 erfüllt Steinhausen die Anforderungen an den Schwimmunterricht nicht. Bis zur Gemeindeversammlung am Donnerstag hätte der Gemeinderat zwei Motionen behandeln sollen – ohne Erfolg.
Das Hallenbad im Sporttrakt des Herti-Schulhauses können die Steinhauser Schülerinnen und Schüler leider nicht mitnutzen.
Bild: Symbolbild: Mathias Blattmann

Wie unsere Zeitung in der Vergangenheit bereits mehrfach berichtete , bestehen unter den Zuger Gemeinden grosse Unterschiede bei der Anzahl der Schwimmunterrichtsstunden. Je nachdem macht der Ort der Schule im Extremfall über 200 Stunden an Schwimmunterricht aus. Der Lehrplan 21 schreibt obligatorischen Schwimmunterricht in der dritten und vierten Klasse vor. Doch bereits bei der Einführung des Lehrplans 21 hat sich gezeigt, dass gewisse Zuger Gemeinden diese Vorgaben kaum einhalten können.

Die Gemeinde Steinhausen liess sich deshalb von dieser Anforderung der Zuger Bildungsdirektion bis Ende Schuljahr 2025/2026 dispensieren . Seither müssen Schulkinder nur den Wassersicherheitscheck bestehen.

Doch schnell machte sich Widerstand breit. Mit zwei Motionen verlangen die FDP, die Grünen, die SP und die SVP, dass die Kinder einen regulären Schwimmunterricht erhalten. Die Bevölkerung hat sich an der Gemeindeversammlung vom 23. Juni 2022 ebenfalls hinter diese Forderung gestellt. Innerhalb eines Jahres hätte der Gemeinderat sie behandeln sollen. Doch rund ein Jahr später bittet die Gemeinde im Hinblick auf die Gemeindeversammlung vom 22. Juni um mehr Zeit.

Beteiligung an Zuger Schwimmbädern ist keine Option

Zwar hat eine zwanzigköpfige Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Nachbarschaft, der politischen Parteien, der Bau- und Bildungsabteilung, Lehrern, Eltern und dem Gemeinderat sich des Themas angenommen. Doch eine Lösung liegt bis dato nicht vor. «Es stehen keine weiteren Wasserflächen in anderen Gemeinden zur Verfügung, da diese die jeweiligen Gemeinden selbst nutzen», schreibt die Arbeitsgruppe in den Unterlagen zur Gemeindeversammlung.

Steinhauser Schülerinnen und Schüler könnten an einem Nachmittag im Hallenbad Röhrliberg in Cham schwimmen, jedoch nur befristet bis zum Schuljahr 2024/2025. Sich durch eine Beteiligung an Zuger Schwimmbädern oder über die Kantonsgrenze hinaus Anspruch auf Schwimmflächen zu beschaffen, sei derzeit keine Option.

Zwischenbericht zum Begegnungsraum

Traktandum 7 sieht die Behandlung des Zwischenberichts der im März 2022 eingereichten Motion «Begegnungsraum für Bewohnerinnen und Bewohner im Bereich der Wohnungen der Überbauung Dreiklang» vor. Martha Demuth, Ursula Meierhans, Eugen Meienberg sowie 143 Mitunterzeichnende haben die Motion eingereicht, die im Juni 2022 erheblich erklärt wurde. Die Behandlungsfrist des Berichts durch den Altersbeauftragten der Gemeinde soll bis Dezember 2024 verlängert werden. Der Gemeinderat initialisierte ein zweijähriges Pilotprojekt vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2024, um eine mögliche Umsetzung zu prüfen. Im gemeinsamen Austausch soll eine Betriebsgruppe Feiern, Spielnachmittage oder kleine Konzerte im Raum organisieren. Das Budget liegt bei 18’000 Franken, es kommen noch Mietzinskosten von jährlich rund 26’000 Franken dazu. Der Gemeinderat setzt sich zum Ziel, die Motion bis zur Gemeindeversammlung im Dezember abschliessend zu behandeln. (tn)

Eine Lösung mit dem privaten Bad an der Albisstrasse, das die Schulen derzeit nutzen, zeichne sich ebenfalls nicht ab. «Eine weitere Ausdehnung der Schwimmzeiten würde die Nutzung für die Eigentümer stark einschränken», steht im Zwischenbericht.

Eventuell Schwimmbad beim Sunnegrund

Erfolgsversprechender sei der Vorschlag, dass sich Steinhausen um ein eigenes Schwimmbad bemüht. Dazu laufen Gespräche mit der Stadt Zug, um gemeinsam eines zu bauen. Im Hintergrund prüfe man bereits mögliche Standorte: «Ein möglicher Standort in Steinhausen wurde eruiert und mit den Grundeigentümern Kontakt aufgenommen.» Nähere Informationen hierzu sollen bis Sommer vorliegen.

Als Alternative möchte Steinhausen auch den Bau einer Schwimmfläche beim Schulareal Sunnegrund prüfen. Ein Studienauftrag soll klären, wie dort weiterer Schulraum, Räume für schulergänzende Betreuung, die Sanierung der Dreifachturnhalle und eine allfällige Schwimmfläche umgesetzt werden können.

Den Kredit dafür will die Gemeinde der Steinhauser Stimmbevölkerung im Dezember unterbreiten. Bis dann möchte Steinhausen auch die Abklärungen zu den Motionen für den Schwimmunterricht abschliessen. Die politischen Parteien der Gemeinde planen die Zwischenberichte zur Kenntnis zu nehmen und den Antrag auf Zeitverlängerung bei der Motion zu genehmigen.

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