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Luzern

Wechsel an der Spitze der SP-Fraktion – der kompromissbereite Stil soll bleiben

Raphael Spörri hat die Krienser Politik während Jahren geprägt. Jetzt tritt der SP-Fraktionschef aus dem Einwohnerrat zurück. Sein Nachfolger will Spörris Weg weiter gehen.
Raphael Spörri, abtretender SP-Fraktionschef. (Bild: PD)
Der neue SP-Fraktionschef und Co-Parteipräsident Michael Portmann. (Bild: Nadia Schärli)

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Nach acht Jahren im Krienser Einwohnerrat tritt SP-Fraktionschef Raphael Spörri (57) per Ende Monat zurück. Sein Nachfolger als Fraktionschef wird Michael Portmann, zudem rückt Reto Felber ins Parlament nach. Spörri, der bei den SBB als Lokführer und Teamleiter Bildung arbeitet, plant eine private Zusatzausbildung als Wanderleiter – ob er sich beruflich ganz neu orientiert, ist noch offen. «Die Ausbildung verträgt sich zeitlich nicht mehr mit dem Amt als Einwohnerrat», sagt Spörri. «Zudem darf man nach acht Jahren auch Platz machen für neue Köpfe und Ideen.» Ihm sei zuletzt die Freude am Amt etwas abhandengekommen.

«Es gab kein bestimmtes Negativerlebnis, es gnüegelet einfach langsam, auch wenn ich die Erfahrung keinesfalls missen will.»

Spörri war 2016 Einwohnerratspräsident und wurde über die Parteigrenzen hinweg geschätzt. Er stand für einen gemässigten Kurs der SP und die Suche nach Kompromissen. Das zeigte sich etwa bei der Debatte um das Budget 2021, als die SP im letzten Moment sich doch noch für ein Ja entschied, um die Vorlage zu retten (die dann beim Volk doch durchfiel). Oder als die emotionale Debatte um die Stadtratsnebeneinkünfte aus dem Ruder zu laufen drohte, rief Spörri erfolgreich zur Ruhe auf. «Es ist mir wichtig, Brücken zu schlagen», sagt Spörri dazu. «Das ist nicht immer einfach, es gibt auch den Druck von der Basis, an den eigenen Positionen festzuhalten. Doch ohne Kompromisse kommt man nicht weiter.»

«Werden weiterhin Zusammenarbeit mit allen Parteien pflegen»

Den kompromissbereiten Kurs will die SP beibehalten, sagt der neue Fraktionschef Michael Portmann (48), der seit sechs Jahren im Einwohnerrat und beruflich als Kantilehrer tätig ist. «Wir werden weiterhin die Zusammenarbeit mit allen Parteien pflegen.» Diesbezüglich gehe mit Spörris Rücktritt viel Erfahrung verloren, er habe bis zuletzt viel überparteiliche Arbeit geleistet, etwa für den Aufbau der IG Lebenswertes Kriens, die sich für ein Ja zur Testplanung einsetzt.

Portmann ist zugleich Co-Parteipräsident. Diese Aufgabe werde er weiterhin ausüben. «Die Fraktion wird jünger, wir dürfen die neuen Mitglieder einarbeiten, daher wollen wir Know-how bündeln», sagt Portmann. Neben Reto Felber, der für Raphael Spörri nachrückt, ist Cedric Seger erst seit einigen Monaten im Einwohnerrat dabei. Für die Zukunft sieht der neue Fraktionschef die SP Kriens mit den jungen Neuen gut aufgestellt und er freue sich jetzt schon auf die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in der Krienser Politik.

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