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Baar

Was macht ein Tierheilpraktiker?

Die Berufe des Tierheilpraktikers und des Tierhomöopathen haben am Wochenende Interessierte in die Räume von Paramed gelockt. Der Tag der offenen Tür überzeugte mit einem abwechslungsreichen Programm.
Schulleiterin Ute Ledermann informiert am Tag der offenen Tür über Berufe mit Tieren. (Bild: Patrick Hürlimann (Baar, 23. Februar 2019))
An den verschiedenen Ständen konnten sich die Besucher über die Berufe orientieren. Im Bild: Martine Cachin, Tierärztin und Homöopathin (links) im Gespräch mit Eva Sutter, Homöopathin, und ihrer Tochter Amy Sutter. (Bild: Patrick Huerlimann (Baar, 23. Februar 2019)

Nils Rogenmoser

In den Räumlichkeiten von Paramed Akademie in Baar herrscht am Samstag gute Stimmung – mit zahlreichen neugierigen Tierfreunden ist der von Paramed und der SHI Homöopathie Schule organisierte Tag der offenen Tür gut besucht. Bereits am Eingang fällt der liebevoll gestaltete und informative Erlebnisparcours auf, an dessen Ständen die Fachpersonen bereit sind, einem die Berufe des Tierheilpraktikers und des Tierhomöopathen näherzubringen. An den ersten zwei Stationen stehen Sinneserlebnisse im Vordergrund. So kann an Heilpflanzen gerochen, können verborgene Gegenstände betastet oder eine spezielle Paste probiert werden.

Die Fachbereichsleiterin Tierheilkunde von Paramed, Susanne Kobel, erklärt, dass in der früheren Medizin öfter Erkenntnisse durch die Sinne gewonnen wurden: «Heute nimmt sich die Medizin leider weniger die Zeit, Erkenntnisse durch die Sinne zu erlangen. Dabei offenbart die Natur so viele Details, die wir durch subjektives und voreingenommenes Betrachten gar nicht mehr wahrnehmen.» Weiter gibt es Blutegel zu sehen, welche als Schmerzmittel etwa bei Arthrose-Erkrankungen eingesetzt werden. Oder man kann Nützliches über Heilkräuter herausfinden, die als Basis aller Kulturen schon seit Urzeiten als Medizin genutzt worden sind. Es gäbe verschiedene Verarbeitungsprozesse, die eher den physischen oder den energetischen Bereich der Pflanzen betonen, so Kobel: «Generell lässt sich nach der traditionell europäischen Naturheilkunde eine Heilpflanze in die Kategorien wärmend oder kühlend sowie befeuchtend oder trocknend einteilen.»

Die Berufe des Tierheilpraktikers und des Tierhomöopathen sind Zweitausbildungen, deshalb spreche man mit dem Programm vor allem Leute von 22 bis 45 Jahre an, meint die Schulleiterin von Paramed, Ute Ledermann: «Spannend ist, dass beide Praktiken ursprünglich auf den Menschen angewendet wurden, dann aber kontinuierlich auf die Tierwelt übergegangen sind.» Ziel sei es an diesem Tag, in erster Linie das Interesse für die Tierheilkunde und die Tierhomöopathie zu wecken, so Ledermann weiter: «Seit zehn Jahren ist die Naturheilkunde nach einer Volksabstimmung in einem Bundesgesetz verankert. Wir wollen die Leute sensibilisieren, dass diese Kunst auch auf Tiere anwendbar ist.»

Physische und psychische Verfassung des Tieres

Im Verlauf des Tages finden vier fachkundige Vorträge statt. Die in der Verhaltensmedizin spezialisierte Tierärztin, Christina Sigrist, informiert darüber, was alles aus dem Mund eines Tieres über deren physische und psychische Verfassung abgelesen werden kann. Die Funktion der Zähne ist beim Krokodil etwa sehr vielschichtig. Es benutzt sie einerseits, um Nahrung aufzunehmen, aber auch als Schutz oder zur Körperpflege. Aus einem Gebiss könne bestens aufs Fressverhalten des Tieres geschlossen werden. Zum Abschluss werden Bilder von Zahnverletzungen von Hunden gezeigt, die auf unsachgemässen Einsatz zurückzuführen seien. So haben die Hunde etwa auf Tennisbällen, Metall oder Steine herumgebissen. Oftmals fallen den Haltern von Haustieren solche Verletzungen erst spät auf – deshalb empfiehlt es sich, auch einem geschenkten Gaul ab und zu ins Maul zu schauen, so Sigrist mit einem Schmunzeln.

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