Seit Jahren streben Kanton, Stadt und Verkehrsverbund Luzern (VVL) den Bau neuer Bus-Durchmesserperrons beim Bahnhof an. Ein erstes Projekt wurde 2022 wegen hoher Kosten und den engen Verhältnissen auf dem Bahnhofplatz fallengelassen. Nun wird die damals angekündigte Alternative konkret, wie Kanton und Stadt mitteilen: Bis Ende 2026 soll in Fahrtrichtung Pilatusplatz an der Pilatusstrasse vor dem Globus eine neue Bushaltekante entstehen. Weiter geplant ist ein Umbau auf dem Bahnhofplatz.
Die Kosten werden auf 5,6 Millionen Franken geschätzt – das frühere Projekt wäre etwa doppelt so teuer gewesen. Die Realisierung erfolgt durch die Stadt im Auftrag des Kantons, der mit dem VVL für die Finanzierung aufkommt.
Drei neue Buslinien ab Dezember 2026
Die neue Bushaltekante gilt als weitere Bahnhofshaltestelle. Dank dieser können zusätzliche Durchmesserlinien realisiert werden, die nicht am Bahnhof wenden, sondern direkt zwei Gebiete ausserhalb der Innenstadt verbinden. Dadurch werde der Bahnhofplatz entlastet und für die Fahrgäste der Zeitverlust reduziert, wie es in der Mitteilung heisst. Konkret sollen Ende 2026 drei neue Durchmesserlinien in Betrieb gehen, wie VVL-Sprecherin Luzia Frei ausführt:
Linie 3 zwischen Littau Tschuopis–Bahnhof Luzern–Würzenbach
Verknüpfung der Linien 8 und 19 zwischen Schönbühl–Bahnhof Luzern–Kantonsspital–Emmenbrücke Bahnhof Süd
Verknüpfung der Linien 20 und 24 zwischen Horw-Luzern-Meggen.
«Dank den Durchmesserperrons wird es somit zu deutlichen Angebotsverbesserungen kommen, unter anderem für das Kantonsspital», schreibt Frei. Für viele Fahrgäste falle ein Umstieg weg. Weitere Infos zu den Angebotsänderungen werde der VVL voraussichtlich Ende Jahr präsentieren.
Die Haltekante beim Globus wird 50 Meter lang sein und Platz für zwei Doppelgelenkbusse bieten, sagt Daniel Nussbaumer, Projektleiter beim städtischen Tiefbauamt. Die Bäume bleiben erhalten, das Trottoir wird auf Kosten der Strasse um 42 Zentimeter verbreitert. «Dieser Platz ist nötig, damit die Bäume genügend Abstand zur Buskante aufweisen und die Behindertengerechtigkeit gewährleistet ist.» Weiter wird die Kante angehoben, um einen hindernisfreien Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. Die Velo- und Töffabstellplätze werden in Richtung Kantonalbank verschoben.
VBL: Es droht kein Bus-Stau
Die Busse halten auf der Fahrbahn. Besteht so nicht die Gefahr, dass die Busse, die von der Haltestelle bei der Hauptpost kommen, im Stau stehen? VBL-Sprecher Marc Schwegler gibt Entwarnung: Busse in Richtung Bundesplatz, die auf der Pilatusstrasse links abbiegen müssen, werden weiterhin bei der Hauptpost halten. Diese können vor dem Globus auf die linke Fahrbahn wechseln und die dortigen Busse überholen. Die neue Haltekante soll gemäss aktuellem Planungsstand von den Linien genutzt werden, die in Richtung Pilatusplatz weiterfahren, so Luzia Frei.
Auf dem Bahnhofplatz ist geplant, dass die heute fünf schräg angeordneten Haltekanten entfernt werden. Stattdessen sind drei neue geplant, die länger, höher und behindertengerecht sein werden. Heute sind diese Haltestellen nicht hindernisfrei, wie Daniel Nussbaumer ausführt. Dass dort die Zahl der Haltekanten abnimmt, sei verkraftbar, weil der Bahnhofplatz durch die Durchmesserlinien, die dort nicht mehr wenden müssen, entlastet wird. Auch gemäss VBL und VVL ist die geplante Zahl der Kanten ausreichend.
Die Baupläne liegen vom 7. Juli bis 6. September beim Stadtluzerner Tiefbauamt (Industriestrasse 6, 2. Stock) oder auf planauflage.stadtluzern.ch öffentlich auf.



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