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Obwalden

Viel Zentralschweizer Handwerk hat das «Kempinski Palace» ermöglicht - nun gab es den Dank dafür

Vor einem Jahr hat die Eberli AG das Bauwerk «Kempinski Palace Engelberg» an die Bauherrschaft Han’s Europe AG übergeben. Die erste Sommersaison hat nun gezeigt, dass das Hotel sämtliche Erwartungen an das Gästeerlebnis und die Betriebsabläufe erfüllt.
Diverse Handwerksbetriebe nahmen am Anlass teil. (Bild: Beat Christen (Engelberg, 11. November 2021))

Beat Christen

Über Monate gingen täglich bis zu 150 Handwerker auf der Baustelle des «Kempinski Palace Engelberg» ein und aus. Erst durch sie und ganz viel handwerkliches Know-how aus der Zentralschweiz ist das Hotel zu dem geworden, was es heute ist. Vor gut einem Jahr hat die Eberli AG aus Sarnen als Totalunternehmerin nach einer Bauzeit von viereinhalb Jahren den Bau offiziell an die Bauherrschaft übergeben. Es sei ein emotionaler Moment gewesen, blickt Alain Grossenbacher, CEO der Eberli AG, zurück. In den Hintergrund getreten waren an diesem Tag die vielen Rückschläge in Form von Einsprachen und Planänderungen. Kurz nach der Bauübergabe übernahm das Management der Kempinski-Hotelgruppe das Zepter, und am 25. Juni nahm das erste Fünfsternehotel in Engelberg seinen Betrieb auf.

Für Thomas Dittrich von der Han’s Europe AG ist klar, dass es ohne die Eberli AG heute immer noch kein Fünfsternehotel in Engelberg gäbe. «Unzählige Projekte wurden gewälzt, um schliesslich in irgendeiner Schublade zu verschwinden. Dabei waren die Grundvoraussetzungen für die Realisierung eines Hotels auf dem Areal des Kurparks in Engelberg aus raumplanerischer Sicht und auch gemäss dem geltenden Baureglement gegeben.» Aber irgendwie bissen sich dann alle die Zähne aus, wenn es darum ging, Nägel mit Köpfen zu machen.

«Auch die Eberli AG musste
Lehrgeld bezahlen»,

erinnert sich Alain Grossenbacher. Denn das im Jahr 2007 im Rahmen eines Architekturwettbewerbs erkorene Siegerprojekt hatte mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen. Andere Projektinitianten hatten unter den schwierigen Voraussetzungen jeweils das Handtuch geworfen – nicht so Eberli.

Zeit, Danke zu sagen

Weit über 200 Handwerksbetriebe, vorwiegend aus der Zentralschweiz, haben den Hotelbau erst ermöglicht. «War im letzten Jahr wegen Corona eine Feier zum Dankesagen mit diesen Betrieben nicht möglich, war es nun an der Zeit, dies nachzuholen», so die beiden CEOs der Totalunternehmerin und der Bauherrschaft. Und obwohl erst ein Jahr vergangen ist, war öfter der Ausspruch «Weisch nu?» zu vernehmen.

Etwa dann, als sich das Gespräch um die Realisierung der Parkfläche drehte. Denn dort unten war man auf die Spuren des vor 15'000 Jahren erfolgten Bergsturzes gestossen. Unkonventionelle Lösungen waren gefragt, die in keinem Lehrbuch standen. Das praxiserprobte Team der Eberli AG machte indes das Unmögliche möglich.

Der historische Kursaal blieb ebenso intakt wie das in den Neubau integrierte Hotel Europäischer Hof aus dem Jahr 1905. Dass beide Objekte unter Denkmalschutz stehen, bot eine zusätzliche Herausforderung. Historische Bausubstanz zu erhalten und mit moderner Technik sanft zu erneuern, ist eine der Stärken von Eberli. Dass das Unternehmen dabei auch mal ungewohnte Wege einschlug, etwa bei der Sanierung der historischen Gipsdecken im ehemaligen Festsaal und im Schillersaal, ist gerade bei solch heiklen Renovationsarbeiten der Beweis für die hohe Fachkompetenz und Beherrschung des Handwerks.

Baufortschritte waren fast täglich sichtbar

Nach den Fundationsarbeiten und der Realisation der Untergeschosse ging alles sehr schnell. In Etappen wurde der Hochbau hochgezogen. Eine weitere Herausforderung stellte der Überbau des Kursaals dar, der zugleich den historischen Hotelteil mit dem Neubau verband. Die Baufortschritte waren fast täglich sicht- und erlebbar.

«Mit der Eröffnung des Hotels hat in Engelberg eine neue touristische Zeitrechnung begonnen. Alle am Projekt beteiligten Unternehmen und Partner können mit Stolz auf das Geleistete zurückblicken», bilanziert Thomas Dittrich mit Genugtuung. Die kleinen wie die grossen Rückschläge sind nun definitiv Geschichte. «Ich bin froh», räumt Alain Grossenbacher ein, «dass wir den Fokus und den unerschütterlichen Glauben an dieses für Engelberg so wichtige Projekt nie verloren haben.» Die Realisatoren und die Bauherrschaft sind sich einig, dass das neue Fünfsternehotel nicht nur der Volkswirtschaft in Engelberg, sondern in der ganzen Region Zentralschweiz einen weiteren Schub verleihen wird.

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