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Luzern

Verzicht auf Kandidatur: Eine verpasste Chance für die SVP Emmen

Vermutlich kommt es in Emmen zu einer stillen Wahl von Ramona Gut-Rogger (FDP) als Gemeindepräsidentin. Die SVP, die vor einem Jahr ihren Gemeinderatssitz verloren hat, will nicht kandidieren.
Beatrice Vogel, Redaktorin Stadt/Region Luzern

Beatrice Vogel

Wenn bis Montag nicht noch ein Kandidat auftaucht, wird Ramona Gut-Rogger (FDP) in das Gemeindepräsidium Emmens gehievt – kampflos und ohne Wahl. Ginge es um eine kleine Gemeinde, die Schwierigkeiten hat, überhaupt Kandidaten für politische Ämter zu finden, könnte man darüber hinweg sehen. Doch Emmen hat über 30'000 Einwohner und eine lebendige Politlandschaft.

Die FDP hatte mit Ramona Gut ein glückliches Händchen: Die 37-Jährige ist in Emmen bekannt, hat politische sowie Führungserfahrung – und sie ist eine Frau. Eine schwer zu schlagende Kandidatin. Hinzu kommt, dass bereits im März 2020 Gesamterneuerungswahlen sind. Dann haben die anderen Parteien erneut die Möglichkeit, anzugreifen.

Auch deshalb verzichtet die SVP auf eine Kandidatur. Stattdessen will sie im Frühling mit der FDP paktieren, die jetzt geschont wird, und sinnt auf Rache gegen die CVP, die ihr den Gemeinderatssitz weggeschnappt hat. Doch für die stärkste Partei in der Gemeinde ist dieser Verzicht eine verpasste Chance. Zumal willige Kandidaten zur Verfügung stünden. Auch CVP und SP ducken sich: ja nicht die eigenen Gemeinderatssitze aufs Spiel setzen, lautet die Devise. Einzig die Grünen wollten angreifen, doch sie fanden keinen Kandidaten.

Alles in allem ist dies ein Armutszeugnis für die zweitgrösste Stadt der Zentralschweiz.

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