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Stadt Luzern

Verkehrshaus: Regierungsrat weist Beschwerde ab und ebnet Weg für Jugi

Die Umzonung ist zwar genehmigt, aber noch nicht rechtskräftig. Hier sind die Reaktionen der Einsprechenden und des Verkehrshauses.

Der Luzerner Regierungsrat hat die Umzonung des Verkehrshaus-Areals in eine Sonderzone genehmigt. Damit schafft er die rechtliche Grundlage für einen Beherbergungsbetrieb mit 200 Betten im sanierungsbedürftigen Hochhaus. Konkret soll dort die Jugendherberge, die sich derzeit in der Nähe des Rotsees befindet, einziehen. Der Verein Verkehrshaus der Schweiz möchte den Betrieb als Ergänzung zum Museum realisieren. Der Regierungsrat erachtet die Umzonung als recht- und zweckmässig und weist gleichzeitig eine Verwaltungsbeschwerde ab. Dies teilt die Staatskanzlei am Mittwoch mit.

Der Verkehrshaus-Eingang an der Lidostrasse mit dem Hochhaus.
Bild: Bild: Eveline Beerkircher (Luzern, 7. 3. 2023)

Die Beschwerde gegen die Umzonung haben 25 Anwohnende im Frühling 2023 eingereicht. Sie befürchten unter anderem, dass das Verkehrshaus dank der Sonderzone noch stärker auf rentable Fremdnutzungen wie Gastronomie, Verkauf und Bürovermietung setzen wird. Zuvor hatte das Stadtparlament die Umzonung genehmigt. Diese sieht eine spezifische, auf den Ort zugeschnittene Sonderzone vor. Denn in der heute gültigen Zone für öffentliche Zwecke ist ein Beherbergungsbetrieb nicht möglich.

Das Verkehrshaus ist das meistbesuchte Museum der Schweiz und laut Mitteilung der Staatskanzlei «somit überregional und international für das kulturelle Angebot der Region Luzern von grosser Bedeutung».

«Verkehrshaus hat einfach einen Sonderstatus»

Noch ist der Entscheid des Regierungsrats nicht rechtskräftig, dagegen sind Beschwerden möglich. Zumindest Urs Steger, er vertritt die 25 Einsprechenden gegenüber den Medien, wird keine machen, wie er auf Anfrage sagt: «Den Entscheid akzeptiere ich – das Verkehrshaus geniesst halt einfach einen Sonderstatus, über alle Instanzen hinweg.»

Man werde jedoch genau hinschauen bei der Umsetzung. Etwa, dass entlang der Kreuzbuchstrasse kein Gebäuderiegel entsteht. Dies habe die städtische Baudirektorin Manuela Jost versichert. Und dass die Ersatzbauten dort wirklich nur Museumszwecken dienen werden. Da liege ihnen sogar eine schriftliche Bestätigung von Franz Steinegger, Präsident des Vereins Verkehrshaus, vor.

Trotz Abweisung der Beschwerde habe sich der Widerstand der Anwohnenden laut Steger gelohnt. Er erwähnt als Beispiel die maximale Gebäudehöhe von 21 Metern – ohne noch sieben Meter Aufbauten, wie ursprünglich vorgesehen. Diesbezüglich hat die Stadt Luzern bereits Zugeständnisse gemacht. Und etwas ist ihm wichtig zu betonen: «Wir waren nie gegen den geplanten Beherbergungsbetrieb.»

Eröffnung im besten Fall 2028

Beim Verkehrshaus selber freut man sich «selbstverständlich über diesen Entscheid», wie Sprecherin Beatrice Rüttimann schreibt. «Es handelt sich dabei um einen Meilenstein für die Weiterentwicklung des Verkehrshauses der Schweiz. Damit sind wir der Umnutzung des Hochhauses in ein Beherbergungsangebot einen wesentlichen Schritt näher.»

Sobald die Umzonung rechtskräftig ist, habe man Planungssicherheit, um das Projekt voranzutreiben. In diesem Fall würde voraussichtlich 2026 die Baubewilligung beantragt und 2028 die Eröffnung stattfinden.

Noch offen ist, wer den Beherbergungsbetrieb übernehmen wird; ob es tatsächlich die Jugendherberge sein wird. Rüttimann: «Wir stehen in Vertragsverhandlungen und können dazu noch keine weiteren Aussagen machen.» Aktuell prüft das Verkehrshaus mögliche Zwischennutzungen im Mietverhältnis. «Interessierte dürfen sich gerne bei uns melden.»

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