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Neuenkirch

Verbot für Pferde in der Rossbadi löst Reaktionen aus

Die Rossbadi darf in den Sommermonaten nur noch während vier Stunden am Tag von Pferden oder anderen Tieren besucht werden. Die Gemeinde Neuenkirch reagiert damit auf Reklamationen aus der Bevölkerung.
Ein Gruppe badet mit ihren Pferden und Ponys bei der Rossbadi. (Bild: Sarah Forster, 2018)
Nachmittags mit dem Pferd in der Rossbadi: Dafür kann man zwischen Mai und September angezeigt und gebüsst werden. (Pius Amrein, 16. Juli 2019)
Plantschen bei Sonnenuntergang wird mit Pferden in der Rossbadi nicht mehr möglich sein. (Nadia Schärli, 19. August 2012)
Bünzlitum sei dieses Verbot.
Ein gewisses Verständnis ist vorhanden.
Der Abfall ist auch ein Problem.
Still geniessen, statt auf Social Media streuen.

 

Janick Wetterwald

Die Rossbadi zwischen Neuenkirch und Sempach ist eine der schönsten Sommerplätze im Kanton Luzern. Der rund 20 Meter lange und zwei Meter breite Strand am Sempachersee wurde in den letzten Jahren immer beliebter. Nicht nur bei Pferden und ihren Reitern, sondern auch bei menschlichen Badegästen.

Laut dem Neuenkircher Gemeindepräsident Kari Huber seien die Platzverhältnisse regelmässig sehr prekär gewesen. Pferdebesitzer aus der ganzen Schweiz seien angereist. Huber sagt:

«Wir erhielten Briefe und Emails von Leuten, die sich über gefährliche Situationen zwischen Pferd und Mensch beschwerten. Dieser Zustand war für die Gemeinde nicht mehr tragbar.»

Darum gilt ab diesem Jahr in den Monaten Mai bis September ein Verbot für Tiere in der Rossbadi. Allerdings nicht 24 Stunden am Tag: Von 7 Uhr bis 11 Uhr morgens dürfen die Pferde ins Wasser. Wer gegen das Verbot verstösst, kann bei der Staatsanwaltschaft angezeigt werden. Es droht eine Busse. «Da es sich um ein öffentlich rechtliches Verbot handelt, obliegt die Kontrolle der Polizei», sagt Huber.

Wieso erst ab 7 Uhr morgens? «Dies hängt mit dem angrenzenden TCS Camping Sempach zusammen. Die wollen nicht schon um 5 Uhr früh mit Lärm gestört werden.» Darum sei ab 7 Uhr vertretbar, führt Huber weiter aus.

Abfall ist auch ein Problem

Das Verbot gilt für Pferde. Hundehalter dürfen die Rossbadi weiterhin zu jeder Zeit mit ihrem Vierbeiner besuchen. «Es gilt jedoch die Leinenpflicht», sagt Huber.

Die Gemeinde rechne mit wenig Widerstand gegen das neue Verbot, da ja für die Pferdebesitzer ein Zeitfenster bestehe. Grundsätzlich erhofft sich Kari Huber eine abschreckende Wirkung der Verbotstafeln: «Wir hoffen, dass die Rossbadi bei Reiterinnen und Reiter die von weit her anreisen, an Attraktivität verliert.» Der Strand soll für die regionalen Besucher ein schöner, sauberer Ort sein.

Die Sauberkeit ist ein weiteres Problem: «Die Gemeinde säubert den Strand täglich um 7 Uhr morgens. Das ist ein Aufwand, den wir gerne auf uns nehmen», sagt Huber. Es sei jedoch erstaunlich, wie viel Abfall dort rumliege. Bauliche Massnahmen um dieses Problem zu lösen, sind gemäss Huber nicht möglich, da das Gebiet in einer Schutzzone des Sempachersees liegt. «Wir können also lediglich weiterhin die bestehenden Abfalleimer leeren.»

Viele Reaktionen auf Facebook

Das Verbot kommt nicht bei allen gut an. Auf Facebook erhielt ein Post mit dem Textausschnitt aus dem Info Neuenkirch grosse Solidarität:

Der Post wurde bisher 120 Mal geteilt und hat derzeit über 130 Kommentare – Tendenz steigend. Hier einige Meinungen:

Das letzte Wort ist in dieser Geschichte wohl noch nicht gesprochen:

Die FB-Seite Horesdog, ruft seit heute auf, Bilder und Beiträge der Rossbadi zu teilen. Man will damit auf sich aufmerksam machen. Im Post heisst es:

«überschwemmt das Netz mit Euren Bildern...... Vielen Dank wir lieben Euch für die Hilfe»

Der Post wurde schon vielfach geteilt und in den Kommentaren wimmelt es von Rossbadi-Bildern.

Reitverein Sempach bespricht das Thema

Direkt involviert in die Verhandlungen rund um das Verbot war auch der Kavallerie- und Reitverein Sempach. Der Verein hat seine Anlagen in der Nähe der Rossbadi. Für Benützer des Reitplatzes sowie für den angrenzenden Bauern gilt das Verbot nicht.

Vom Reitverein Sempach wollte bisher noch niemand Stellung nehmen zum Verbot. Vorsitzende Christine Furrer schreibt in einem Mail: «Wir diskutieren das Thema an unserer Vorstandssitzung am Freitag.»

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