Vergangenes Wochenende wurden an der bekannten Landwirtschaftsmesse Olma in St.Gallen die besten Alpkäse prämiert. Dieses Jahr konnten dabei auch Älpler aus der Titlis-Region mit einem glücklichen «cheesy-Gfühl» in ihre Betriebe zurückkehren. Wer möchte, kann nun also bei einer herbstlichen Wanderung entlang der Engelberger Aa der Käse-Kulinarik frönen.
Denn der Alpkäse aus dem Surenental von Florentin Spichtig belegte den dritten Platz in der Kategorie Halbhartkäse. Und etwas weiter talabwärts konnte Sälmi Töngi, der die Alpkäserei Gerschnialp bereits seit 50 Jahren führt, sogar drei Erfolge für sich verbuchen: Sein zweijähriger Alp Sbrinz AOP wurde als bester Sbrinz gewürdigt, sein Alpziegenkäse gewann den zweiten Platz, und mit seinem milden Alpkäse schaffte er es auf Platz sechs.
«Ich war sehr überrascht und freue mich sehr über die Diplome», resümiert er die Preisverleihung. Überrascht muss er eigentlich nicht sein, denn dass sein Käse gut ankommt, hat er bereits am diesjährigen Swiss Cheese Award bewiesen. Dort belegte er den 4. Platz mit seinem Alp-Brennnesselkäse in der Kategorie «Innovation».
Herzblut und Mischmilch von feinen Alpweiden
Was macht seinen Käse so besonders? «Es ist das Herzblut», platzt es schnell aus ihm heraus, sogleich fügt er aber noch an: «Und natürlich auch das gute Verhältnis zu den Milchproduzenten und die qualitativ gute Milch.». Denn, so glaubt er, das Engelberger Alpkräutermenü für die Milchkühe gibt besonders feinen Käse.
Seine 50 Jahre als Alpkäser helfen sicherlich auch, und so meint er selbst: «Ob Sbrinz oder Ziegenkäse, da ist nicht einer schwieriger als der andere, man braucht einfach das gute Handgspüri.» In 50 Jahren habe sich für ihn beim Käsen eigentlich nichts wirklich verändert, denn «es ist ja immer einfach nur Milch, Lab und Salz», doch die Milch habe sich schon verändert: «Früher gab es nur Braunkühe, heute gibt es mehr Rassen, und das verändert den Geschmack. Eine Kunst ist es auch geworden, aus der Mischmilch von den vielen Produzenten einen Käse mit konstanter Qualität zu machen.»
Was dann aber letztendlich die Jury überzeugt hat, kann Sälmi Töngi nicht wirklich sagen: «Am Ende ist es Geschmackssache, und die ist individuell.»
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