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Uri

Urner Komitee will Velonetz verbessern

An einer Pressefahrt hat das Urner Komitee für den Bundesbeschluss Velo, über den am 23. September abgestimmt wird, einige Brennpunkte der Veloinfrastruktur in der Reussebene aufgezeigt. Interessenvertreter fordern Verbesserungen.
Alf Arnold findet die Verkehrsführung am Kreisel Wysshus Ost nicht velofreundlich. (Bilder: Carmen Epp, (23. August 2018)
Kurt Döbelin zeigt, wo ein Veloweg im Bereich Ringli in Altdorf ideal wäre. (Bild: Carmen Epp, 23. August 2018)

Carmen Epp

Carmen Epp

Am 23. September wird schweizweit über den Bundesbeschluss Velo befunden. Dabei soll dem Bund die Aufgabe übertragen werden, Massnahmen zu Gunsten von Velowegen zu unterstützen und zu koordinieren, wie er dies bei Fuss- und Wanderwegen bereits macht.

Sowohl der Bundesrat als auch die Mehrheit des Parlaments haben sich für ein Ja zum Bundesbeschluss ausgesprochen. Und auch in Uri ist die Unterstützung für die Vorlage gross, wie die Gründung eines überparteilichen Urner Komitees für den Bundesbeschluss Velo zeigt.

Velofreundliche Lösungen der ganz konkreten Art

Um aufzuzeigen, wo im Kanton Uri das Velonetz verbessert werden könnte, lud das Komitee am 23. August zu einer Pressekonferenz der besonderen Art: Gemeinsam mit alt Landrat Alf Arnold (Grüne), CVP-Landrätin Claudia Gisler und Kurt Döbelin vom VCS Uri wurden während zweier Stunden 14 Stationen in der Reussebene mit dem Velo abgefahren, um an Ort und Stelle aufzuzeigen, wo es gute, aber auch schlechte Beispiele an Veloinfrastrukturen gibt.

Einer der Brennpunkte, der vom Komitee negative Noten erhält, befindet sich bei der Einmündung der Hellgasse ins Parkhaus Schützenmatte. «Hier zeigt sich, dass oftmals zu stark aus der Windschutzscheibenoptik gedacht und geplant wird», so das Urteil von Arnold. Hier werden eine zu hohe Mauer und Gebüsche zur Falle für die Velofahrer, die nicht sehen können, ob ihnen ein Fahrzeug entgegenkommt. «Eine velofreundliche Lösung würde dem ausfahrenden Auto mit einer Stopp-Signalisation den Vortritt nehmen», so Arnold.

Andernorts sollte für die Velofahrer aus Sicht des Komitees nicht nur die Signalisation geändert, sondern ganze Velowegabschnitte umgelegt und umgeleitet werden. So etwa in der Kastelen, wo die Umfahrungsstrasse die Stillen Reuss überquert. «Statt dass die Velofahrer hier anhalten und die Umfahrungsstrasse überqueren müssen, könnte mit dem Umbau der Autobrücke auch gleich eine Unterführung für Velofahrer realisiert werden», so Döbelin, der auch gleich entsprechende Pläne dazu präsentierte. Eine weitere Unterführung ist aus Sicht des Komitees auch von der rostigen Brücke über die Stille Reuss Richtung Attinghausen nötig. «Heute müssen die Velofahrer dafür die Strasse queren, wobei immer wieder Unfälle passieren», so Arnold.

Ein weiteres Bauwerk kann sich das Komitee auch im Gebiet der Eygasse in Altdorf vorstellen, und zwar in Form einer Brücke über die Reuss, um eine gefahrlose Weiterfahrt nach Seedorf und nach Attinghausen zu gewährleisten. «Die von uns vorgeschlagene Brücke würde nicht länger als die offiziell geplante entlang der Seedorfer Reussbrücke», versicherte Döbelin.

Abstimmung holt Anliegen ins Bewusstsein

Ob ihre Vorschläge je umgesetzt werden, wissen Arnold, Döbelin und Gisler nicht. Sie alle sind bei der Regierung deponiert, teilweise schon längere Zeit. Ausserdem habe man auch im Rahmen der geplanten West-Ost-Verbindung und des Ausbaus des Kantonsbahnhofs die Anliegen der Velofahrer eingebracht.

Eine Hoffnung setze man in die Abstimmung am 23. September. Auch wenn sich mit dem Bundesbeschluss nicht unmittelbar etwas ändern werde, würden die Anliegen der Velofahrer bei einem Ja einen Push erfahren, so Döbelin. «Und die Abstimmung bringt die Fragen rund um unsere Veloinfrastrukturen erneut und breit ins Bewusstsein.»

Der Kanton Uri sei eigentlich ein Veloland, so Arnold. Mit den vorgeschlagenen Massnahmen könnte erreicht werden, dass künftig mehr Arbeitstätige im Unterland ihren Arbeitsweg auf dem Velo zurücklegen.

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