«Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Gas, das aus dem Untergrund über undichte Böden, Kellerwände oder nicht gut abgedichtete Kabel- und Rohrleitungen in Gebäude eindringen kann. Dort kann sich das Gas je nach Situation anreichern und zu gesundheitsrelevanten Konzentrationen führen», das schreibt die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion in einer Mitteilung.
Der Kanton Uri sei geologisch bedingt stärker von Radonbelastungen betroffen als beispielsweise das Schweizer Mittelland. Radon ist ein Zerfallsprodukt von Uran und der in Uri häufig angetroffene Granit ist wiederum ein uranreiches Gestein. So seien die Radonbelastungen im granitreicheren Urner Oberland tendenziell höher als im Urner Unterland und im Urserntal. Jedoch variieren die Belastungen lokal stark, weshalb Beurteilungen für einzelne Gebäude auf Messungen vor Ort abgestützt werden.
«Kamineffekt» für Radon in Gebäuden verantwortlich
Ob das gasförmige Radon in ein Gebäude eindringen kann, hänge in erster Linie davon ab, wie durchlässig ein Gebäude gegenüber dem Untergrund abgedichtet ist. Hauptverantwortlich für den Transport von Radon aus dem Untergrund ins Gebäudeinnere sei der «Kamineffekt»: Warme Luft, die im Gebäude aufsteigt, bewirkt im Keller und den untersten Stockwerken einen kaum spürbaren Unterdruck. In den kalten Jahreszeiten, wenn geheizt wird, nimmt die Sogwirkung im Keller zu. Diese kann durch Ventilatoren oder Cheminées verstärkt werden.
Wie in den Vorjahren lanciert das Amt für Umwelt auch diesen Herbst eine Radon-Messkampagne. Die Messungen erfolgen mit sogenannten Dosimetern. Dabei handelt es sich um kleine, flache Döschen mit rund fünf cm Durchmesser. Diese würden idealerweise für eine Ganzjahresmessung oder für mindestens drei Monate in der Heizperiode (Oktober bis März) aufgestellt, heisst es in der Mitteilung.
Keine Einschränkung durch Messung
Die Dosimeter erfassen die Radonbelastung passiv und brauchen keinen Strom. Sie seien ungefährlich, geräuschfrei und schränken die Raumnutzung nicht ein. Nach der Messung werden die Dosimeter im Labor analytisch ausgewertet, die Radonbelastung wird quantifiziert und in die Radon-Datenbank des Bundesamts für Gesundheit eingetragen. Teilnehmende werden durch das Amt für Umwelt über die Ergebnisse informiert. Wird bei einer Messung die gesundheitlich relevante Referenzkonzentration von Radon überschritten, seien Sanierungsmassnahmen angezeigt, wobei in vielen Fällen schon einfache Massnahmen die Situation verbessern. Hierzu bieten diverse Radonfachstellen Unterstützung an. (zvg)
Sind Sie an einer Messung interessiert? Dann melden Sie sich beim Amt für Umwelt unter afu@ur.ch. Die Kosten für die Radonmessung werden vom Kanton getragen.
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