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Kanton Uri

Tunnelgebühren oder elektronische Vignetten: So wollen Nationalräte den Gotthardstau in den Griff bekommen

Spätestens seit dem Stau am Osterwochenende ist der Gotthardtunnel auch auf der obersten Politebene wieder ein Thema. Der neueste Vorschlag kommt aus Zürich – und ist gar nicht mal so neu.

Obwohl die Stauproblematik vor dem Gotthardtunnel bereits seit Jahrzehnten besteht, scheint das Thema seit dem diesjährigen Osterstau immer grössere Kreise zu ziehen – und immer mehr Ideen zur Lösung des Problems werden formuliert. So beschäftigt der Stau vor dem Gotthard auch in Zürich, wie das Beispiel der GLP-Nationalrätin Corina Gredig zeigt. Gemäss Blick fordert Gredig ein sogenanntes Road-Pricing für den Gotthard. So soll an Verkehrsspitzentagen wie Ostern oder Pfingsten eine Fahrt von Göschenen nach Airolo «eine Zwanzigernote kosten». Je höher die erwartete Auslastung, desto teurer würde die Tunneldurchfahrt. Einen entsprechenden Vorstoss zum Thema wird Gredig im Parlament einreichen, heisst es weiter.

Ihre Idee ist dabei keineswegs neu. Erst Mitte dieser Woche sprach sich etwa der Hochschulprofessor Alexander Erath gegenüber dieser Zeitung für ein sogenanntes «Mobility Pricing» aus . Dies sei «ökonomisch am effizientesten». Und bereits vor 13 Jahren waren in dieser Zeitung Gebühren für die Fahrt durch den Gotthardtunnel gefordert worden – etwa vom Freiburger Wirtschaftsprofessor Reiner Eichenberger : «Eine Gebühr ist in jedem Fall sinnvoll. Bereits bei 50 Franken verschwände der Stau», so Eichenberger damals. Und er lieferte gleich auch einen Vorschlag dazu, wie die Mehreinnahmen am besten verwendet werden könnten: zum Senken von Motorfahrzeugsteuern.

Ähnliches System wie Skigebiete

Auch der Urner Mitte-Nationalrat Simon Stadler hält eine solche Road-Pricing-Lösung für sinnvoll. Jedoch brauche es unbedingt Ausnahmen für die Anwohnenden und das lokale Gewerbe – sowohl auf der Urner, als auch auf der Tessiner Seite des Tunnels. Einheimischen-Tarife von Skigebieten seien mögliche Vorbilder einer solchen Ausnahmeregelung, ist Corina Gredig gemäss Blick überzeugt.

Gemäss Stadler arbeite das Bundesamt für Strassen derzeit einen Bericht aus, der Verbesserungen des Verkehrsmanagements am Gotthard aufzeigen solle. Eigene Vorschläge hat der Urner Nationalrat bereits jetzt. Etwa elektronische Autobahnvignetten für ausländische Autofahrer, deren Preise an die Nachfrage angepasst werden könnten – oder eine Festtagsgebühr für Schweizer Lenker. (mha)

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