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Luzern

Treffpunkt für die Region statt Kontaktbar: So will ein neues Duo das «Bad Wolhusen» wiederbeleben

Am 17. Juli eröffnet in Wolhusen das Gasthaus Bad mit einem neuen Konzept. Die gesamte Einrichtung hat sich geändert – und die Fassade ist nicht mehr lachsfarben.
Daniel Jäger und Flavio Keller an der Bar im Gasthaus Bad Wolhusen. (Bild: Lukas Imhof)
(Bild: PD)

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Das Gasthaus Wolhuser Bad hat eine lange Tradition. Amtlich belegt ist die erste Erteilung des Wirtsrechts am 30.3.1726. Früher war das «Bad» ein Ort für Hochzeiten und Feste, in den letzten Jahren sorgte es für Schlagzeilen, unter anderem wegen diverser Wirtewechsel und des Betriebs einer Kontaktbar. Im März dieses Jahres wurde bekannt, dass der Eigentümer die Liegenschaft loswerden will (wir berichteten). Auch der Pächter, der acht Jahre lang das «Bad» führte, verliess daraufhin das Gasthaus ennet der Kleinen Emme. Dies gerade zu jenem Zeitpunkt, als der Bundesrat den Lockdown verkündete. Trotzdem haben die Besitzer nun einen Käufer gefunden.

Sein Name ist Flavio Keller, selbstständiger Unternehmer im Bereich Immobilien und Gastronomie. Er habe das Inserat per Zufall im Internet gesehen und daraufhin die Liegenschaft zusammen mit seinem Kollegen Daniel Jäger – welcher neuer Pächter wird – besichtigt. «Wir fanden schade, was aus dem ‹Bad› geworden ist und haben darin grosses Potenzial gesehen», sagt Keller.

Auch die Coronakrise hat ihn nicht davon abgehalten, diesen Schritt zu gehen. «Ich hatte dadurch mehr Zeit, um das Projekt umzusetzen und fertigzustellen. Daher kam mir der Lockdown in diesem Sinn gar entgegen», so der 33-jährige Ebikoner. Das vierstöckige Gasthaus mit Gaststube, Sälen, Terrasse, sechs Gästezimmern und einer Viereinhalb-Zimmer-Wohnung war im März zu einem Preis von 1'380'000 Franken ausgeschrieben. Wie viel Keller schlussendlich hingeblättert hat, will er nicht sagen.

Ein Treffpunkt für die Region

Die beiden haben in den letzten Monaten viel Zeit in die Umgestaltung des «Bads» investiert. Und nun wird es am 17. Juli wiedereröffnen. Sie wollen das Image komplett ändern: Weg von der Kontaktbar – oder dem «Schandfleck», wie es die beiden nennen – zu einem Treffpunkt für die Region.

Es soll nicht ein Restaurant im herkömmlichen Sinn entstehen, «sondern eher eine Bar mit Bistro», sagt Daniel Jäger. Serviert werden Snacks und Drinks – unter anderem über 100 verschiedene Gin-Sorten. Es gibt Billardtische und Töggelikasten. Und im Untergeschoss soll eine Bowlingbahn entstehen. «Diese öffnet wahrscheinlich aber erst im September, weil es Lieferungsverzögerungen gibt», sagt der 40-jährige Emmenbrücker.

Draussen auf der Wiese soll wieder Leben einkehren. «Wir wollen wieder einen Campingplatz errichten. Hier warten wir aber noch auf die Bewilligung des Kantons», so Jäger. Die beiden ziehen auch einen Veranstaltungsplatz in Betracht. «Es soll eine Fläche für Events wie Hochzeiten geschaffen werden.» Dabei wollen sie auch mit den Vereinen aus der Region zusammenarbeiten.

Nicht mehr lachsfarben sondern grau

Ausserdem hat sich die komplette Einrichtung geändert und die Fassade ist nun grau, und nicht mehr lachsfarben. «Es soll modern aber auch trotzdem noch ein wenig urchig sein», sagt Jäger. Sie hätten viel Holz verwendet, «welches sogar aus Wolhusen kommt». Die komplette Bar wurde neu gebaut. Auf der Terrasse gibt es eine Lounge mit Palmen, «welche ein wenig Ferienfeeling verbreiten soll, da ja im Moment sowieso alle in der Schweiz bleiben.»

Die beiden Gastronomen haben sich schon vor längerer Zeit kennengelernt. So hat Flavio Keller früher die Tresor-Bar in der Stadt Luzern geführt, die Daniel Jäger nun von ihm übernommen hat. «Ich wusste daher, dass er ein guter Wirt ist und umsetzt, was ich mir wünsche», sagt Keller. Die beiden sind sich sicher: «Wir ergänzen uns gut.»

Hinweis: Weitere Infos finden Sie unter www.bad-wolhusen.ch

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