notifications
Kanton Uri

«Traurig grosse Anzahl an Zigarettenstummeln»: Bei Putzaktion am Gotthard wurde viel Abfall gefunden

Der Verein Gotthard-Connects organisierte den Gotthard-Cleanup-Day. Freiwillige halfen, den Berg zu reinigen.

Rund 1500 Liter Abfall und «Unmengen Alteisen» hätten sie gesammelt. Das meldet der Verein Gotthard-Connects. Am vergangenen Gotthard Cleanup Day, der am Samstag, 20. September stattfand, seien fast fünfzig freiwillige Helferinnen und Helfer auf dem Gotthardpass und in seinen Seen aktiv gewesen.

Freiwillige Helferinnen und Helfer befreiten den Gotthard von einer Menge Abfall.
Bild: zvg

Der Gotthard inspirierte die Organisation «Sea Shepherd» und den Verein «Tauch-Treff Zug», an der Reinigung der Seen am Gotthardpass teilzunehmen. Vierzehn Taucher reinigten den Grund der verschiedenen Bergseen. Zudem waren Mitarbeiter des internationalen Datacenters «Equinix» im Einsatz, um im Sinne der Nachhaltigkeit bei der Landschaftssäuberung mitzuhelfen. «Das jüngste Heinzelmännchen war vier Jahre alt und lässt hoffen, dass die nächste Generation bewusster mit unserer Umwelt umgehen wird», schreibt der Verein Gotthard-Connects weiter.

Der Gotthard verbindet

Der Gotthard verbinde Menschen und Regionen, was die Wasserbotschafterin vom Gotthardgebiet und Organisatorin des Cleanup Days, Marja Nieuwveld, sehr freut. Aus allen Landesteilen reisten Helferinnen und Helfer mit acht verschiedenen Nationalitäten an, um den Gotthardpass von Müll zu befreien – ein starkes Zeichen für Verbindung. Wasser kenne eben keine Grenzen. Die diesjährige Aufräumktion wurde von den beiden Gemeinden Andermatt und Airolo und deren Tourismusorganisationen unterstützt. Das Hospiz San Gottardo verpflegte die Teilnehmer mit einer köstlichen Minestrone-Suppe, die Körper und Seele aufwärmte. Die Sonne half bei der Aufwärmung der Taucher, nachdem diese das fünf Grad kalte und zwanzig Meter tiefe Seewasser nach Abfall durchsucht hatten.

Die Clean-up-Crew habe «reiche Beute gemacht», im Wasser, an den Seeufern und auf der Alp. In einem der Seen wurde ein altes Militärtelefon gefunden, das noch am selben Tag einen Abnehmer fand. Dank dessen Gönnerbeitrags werde dem Telefon nun ein zweites Leben geschenkt, schreibt Gotthard-Connects. Der Rest der umfangreichen Beute gehe an die Gemeinde Airolo: grosse Mengen an Papierhandtüchern und gebrauchtem Toilettenpapier, PET- und Glas-Flaschen, Aludosen aller Art, diverses Plastik, ein sehr alter Militärschuh, ein Damenstiefel und eine Tonne schwere Metallgegenstände, darunter leere Granathülsen, eine Bratpfanne und zu guter Letzt eine traurig grosse Anzahl an Zigarettenstummeln.

Appell an Naturbewusstsein

Der Verein schreibt: «Vielleicht würde das Wissen, dass ein Zigarettenstummel bis zu 1000 Liter Wasser verschmutzen kann, viele Raucher dazu veranlassen, keine Zigarettenstummel mehr achtlos wegzuwerfen.» Generell bleibe das Ziel, ein Naturbewusstsein und eine Eigenverantwortung zu erreichen, damit Aufräumarbeiten nicht mehr nötig seien. «Wasser ist unser Lebenselixier.» Die Organisatorin Marja Nieuwveld fordert alle auf, «unsere Quellen und Flüsse sauber zu halten».

Der Verein «Gotthard-Connects» könne mit seinem Projekt Quellwasser.ch auf eine erfolgreiche, sonnige, aber windige Säuberungsaktion zurückblicken, heisst es weiter. Am 22. Oktober finde in Andermatt die Buchvernissage «Mein Schatz – der Gotthard» statt. Zudem freue man sich auf das erste Andermatter Wasser-Symposium, welches am 22. November 2026 stattfinde, mit dem Thema «Die Geheimnisse des Wassers». Das internationale Event werde von alt Bundesrat Ueli Maurer eröffnet und von Cornelia Boesch (SRF) moderiert. Der nächste «Cleanup Day» findet am Samstag, 19. September 2026 statt. (mka)

Kommentare (0)