Philipp Unterschütz
Auf Antrag des Regierungsrats und der Rechtspflegekommission hat der Kantonsrat unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Juristen Tobias Reimann zum neuen Oberstaatsanwalt und Oberjugendanwalt des Kantons Obwalden gewählt. Er wird das Amt am 1. Mai 2020 antreten und in einem 100-Prozent-Pensum tätig sein. Der 45-jährige Rechtsanwalt, wohnhaft in Horw, ist in Luzern aufgewachsen. Er studierte an der Universität Zürich Rechtswissenschaften und schloss im Jahr 2000 mit dem Lizenziat ab.
Nach dem Studium arbeitete Reimann bis 2005 am Bezirksgericht Zürich sowie als juristischer Mitarbeiter in einer Anwaltskanzlei in Zürich. Reimann erwarb das Anwaltspatent des Kantons Zürich. Ab 2005 war er viereinhalb Jahre Verhörrichter (Staatsanwalt) des Kantons Obwalden und danach ausserordentlicher Stellvertreter des Stadtrichters beim Stadtrichteramt Zürich. Seit November 2010 ist Tobias Reimann Staatsanwalt in Nidwalden. Wie es in einer nach der Wahl verschickten Mitteilung des Kantons Obwalden heisst, habe Tobias Reimann durch seine langjährige Berufserfahrung in der Strafverfolgung und seine Persönlichkeit überzeugt.
Vorgängerin trat nach Unstimmigkeiten zurück
Der neue Oberstaatsanwalt ist Nachfolger von Esther Omlin, die im Juni 2019 am Ende des Amtsjahres 2018/19 zurücktrat. Unterschiedliche Auffassungen zu Arbeitsprozessen innerhalb der Staatsanwaltschaft hätten zum Entscheid der damaligen Oberstaatsanwältin beigetragen, teilte der Kanton damals mit. Zuvor waren nach Unstimmigkeiten im Team eine Strafanzeige und eine Aufsichtsbeschwerde gegen Omlin eingereicht worden. Die Aufsichtsbeschwerde, die vom Obergericht behandelt wurde, ist seit längerem abgeschlossen. Zum Inhalt wurden bis heute vom Kanton keine weiteren Angaben gemacht.
Nach Omlins Abgang hatte übergangsweise der stellvertretende Oberstaatsanwalt Bernhard Schöni die Leitung der Staatsanwaltschaft inne.
