Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) schreibt vor, dass die Menschen zu öffentlichen Dienstleistungen ab 2023 barrierefreien Zugang haben müssen. Aus diesem Grund musste Pro Senectute Nidwalden neue Räumlichkeiten suchen, denn das Kloster St.Klara war für Menschen im Rollstuhl oder mit einem Rollator nur erschwert zugänglich.
Neue barrierefreie Räume
Am neuen Ort in der Nägeligasse in Stans rechnet Niklaus Reinhard, der Stiftungspräsident Pro Senectute Nidwalden, mit einem doppelten Nutzen: «Die Aussicht auf hindernisfrei besuchbare Räume war der eine Grund; der andere sind die Synergien, die wir gemeinsam mit dem Wohnheim Nägeligasse nutzen können. Zum Beispiel mit der Cafeteria oder mit Seminar- und Sitzungszimmern.»
Am «Tag der offenen Tür» bewährte sich dieses Konzept bestens. In den Räumen von Pro Senectute konnten sich die Besucherinnen und Besucher an der «Tischmesse» über das umfangreiche Kursangebot informieren und auf der anderen Seite der Stanserhorn-Bahn gab es in der Cafeteria Verpflegung und musikalische Darbietungen.
Die Qual der Wahl
Auch Pro Senectute hat in den vergangenen zwei Jahren unter den von Covid diktierten Einschränkungen gelitten. Noch sind die früheren Zahlen nicht erreicht, doch fassen viele Menschen ab 60 Jahren erfreulicherweise neuen Mut und schreiben sich vermehrt für Kurse ein. Nebst den Klassikern wie Bildung, Kultur, Sport und Bewegung bietet Pro Senectute vermehrt Sozialberatung an, denn die Stiftung hat vom Kanton für diese Aufgabe einen Leistungsauftrag erhalten. Der Schwerpunkt lag in diesem Bereich 2021 bei den Finanzen, gefolgt von den Themen Wohnen, Recht und Gesundheit.
Dass Pro Senectute innovative Ideen unterstützt, sieht man beim vielfältig ausgerichteten Mahlzeitendienst. «CasaBuono» und «CasaGusto» werden traditionsgemäss selbst angeboten. Seit vielen Jahren gibt es auch den «Sunntigs-Träff» in Stans, und neu kann er auch in Hergiswil besucht werden. Ein weiteres Angebot ist der Mittagstisch in Stans, der von Ursula Hüsler und Annemarie Jenni in Eigenregie betrieben wird. Die beiden Damen sind stolz darauf, dass sie zweimal im Monat einkaufen und zusammen mit rund zehn Helferinnen für 40 bis 50 Personen kochen dürfen. Pro Senectute empfiehlt nebst diesen Angeboten auch das «Tavolata»-Programm des Migros-Kulturprozents.
Gemeinsam ist es schöner
Für Unterhaltung sorgten in der Cafeteria das Blockflöten-Ensemble, geleitet von Denise Kohler, die Tanzformation «Line Dance» unter der Regie von Alois Renggli, die «Muilörgeli»-Gruppe von Hansruedi Emmenegger und die Formation «Tänze aus aller Welt», angeführt von Maria Enz und Katharina Bader.
Die Darbietungen wurden von den Besucherinnen und Besuchern, die das «Briggli» bis auf den letzten Platz füllten, mit grossem Applaus bedacht. Und als die Tanzgruppen das Publikum zum Mittanzen respektive zum Mitklatschen aufforderten, mussten sie nicht zweimal bitten und machten gleichzeitig Werbung für ihre Kurse.
Brigitta Stocker, die Geschäftsleiterin Pro Senectute Nidwalden, zog am Ende des Besuchstags ein positives Fazit: «Ich bin sehr zufrieden, denn alles ist perfekt abgelaufen. Es sind viele Menschen zu uns gekommen, die sich informiert und die Auftritte im ‹Briggli› angeschaut haben. Ohne die Hilfe der zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre das nicht möglich gewesen.»