Die Stadt Sursee wartet für das Jahr 2018 mit einem Rekordergebnis auf. Bei einem Gesamtaufwand von 84,5 Millionen Franken resultiert ein Gewinn von 7,8 Millionen. Budgetiert war noch ein Verlust von 1,8 Millionen. Trotz dieses Gewinns soll der Steuerfuss bei 1,85 Einheiten belassen werden. Ein etwas anderes Bild zeigen die Investitionen. Von den veranschlagten 15,2 Millionen Franken wurden lediglich 3,5 Millionen ausgelöst.
«Das Resultat ist hoch erfreulich und konnte in dieser Form nicht erwartet werden», betonte der Surseer Finanzvorsteher Michael Widmer (CVP) an der Medienkonferenz vom Dienstag. Mit diesem Ergebnis habe die Finanzpolitik der Stadt weiter an Stabilität gewonnen. Mit dem absoluten Rekordgewinn gelingt es Sursee, das strukturelle Defizit – dieses lag vor drei Jahren noch bei rund einer Million Franken – zu eliminieren.
Sondereffekte 2,7 Millionen höher als budgetiert
Diverse Faktoren sind für dieses Resultat verantwortlich: So lagen die Erträge der ordentlichen Steuern von natürlichen und juristischen Personen mit 31 Millionen Franken rund 1,6 Millionen über dem Budget – und 1,2 Millionen über dem Vorjahr. Dazu erklärte Widmer: «Im Vergleich zu 2017 hat der Stadtrat für 2018 bewusst mit unveränderten Steuererträgen gerechnet. Dies, um dem strukturellen Defizit zu begegnen. In den vergangenen Jahren prognostizierte die Stadt jeweils zu hohe fiskalische Einnahmen.»
Einen weiteren Aspekt bilden die Sondereffekte. Die Einnahmen aus Grundstückgewinn-, Handänderungs- und Erbschaftssteuern belaufen sich auf 4,4 Millionen Franken – und liegen 2,7 Millionen über Budget. Hier sei 2017 noch ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen gewesen, erklärt Widmer. Buchgewinne haben ebenfalls zum positiven Resultat beigetragen: beispielsweise 107 000 Franken beim Verkauf von Emmi-Aktien oder die Veräusserungen Vierherrenplatz und Frieslirain. Die Sondereinnahmen zu planen, sei anspruchsvoll, kaum absehbar, sagte er gestern. «Aber auch ohne diese ausserordentlichen Erträge liegt das Ergebnis noch immer bei rund einer Million Franken Gewinn.»
Aufwandseitig habe man auf der Verwaltung erneut sparen können, betonte Widmer. «Ganz generell haben wir für 2018 aufgrund der vielen offenen Fragen mit den Kantonsfinanzen vorsichtig budgetiert.» Die erwähnte, grosse Differenz bei den Investitionen begründete der Surseer Finanzvorsteher damit, dass zum Beispiel die Gestaltung des Vierherrenplatzes oder des Frieslirains nicht oder nur verzögert gestartet werden konnte.
Trotz dieses Rekordgewinns sieht der Stadtrat momentan von einer Steuersenkung ab. «Wir wollen diese Frage im Herbst neu beurteilen», sagte Widmer. Der Betrag soll ins Eigenkapital gelegt werden. Dieses beträgt neu und insbesondere aufgrund der vom neuen Rechnungsmodell HRM2 geforderten Bilanzanpassungen 103 Millionen Franken. Zieht man die im Eigenkapital neu eingerechneten Beträge in die Spezialfonds ab, liegen die Eigenmittel der Stadt noch bei 50 Millionen. Darin sind auch 30 Millionen enthalten, welche beispielsweise aus der Offenlegung von stillen Reserven resultieren. «Diese Anpassung verlangt das neue Rechnungslegungsmodell ebenfalls», erklärte Michael Widmer.