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St. Leodegar

Luzern soll den Stadtheiligen am 1. Mai feiern: Brisante Juso-Idee kommt ins Parlament

Der städtische Feiertag St. Leodegar soll vom 2. Oktober auf den 1. Mai verlegt werden: Jetzt haben SP/Juso ein Postulat eingereicht.
Der 1. Mai ist in Luzern zwar noch nicht arbeitsfrei, demonstriert wird trotzdem - hier 2024 auf dem Kapellplatz.
Bild: Patrick Hürlimann

Kurz nach dem 2. Oktober 2025, dem St. Leodegars-Tag in der Stadt Luzern, sorgte die Juso Luzern mit einer brisanten Idee für Aufsehen: Der städtische Feiertag, an dem auch die Läden geschlossen bleiben, soll verlegt werden - und zwar auf den 1. Mai. Die Idee dahinter: Während die Stadt mit ihrem kommunalen Feiertag am 2. Oktober allein auf weiter Flur steht, so wäre ein arbeitsfreier 1. Mai viel weniger ungewöhnlich – viele andere Städte und Kantone kennen diesen Feiertag bereits. Und natürlich ging es der Juso auch darum, den «Tag der Arbeit», der in linken Kreisen traditionell gefeiert wird, auch in Luzern einzuführen.

Am Donnerstag hat die Juso nun zusammen mit der SP im Luzerner Stadtparlament ein Postulat eingereicht, mit dem die Verschiebung des städtischen Feiertags offiziell gefordert wird. Im Postulat heisst es, dass der historische Bezug zwischen Luzern und seinem Stadtheiligen St. Leodegar fraglich sei, «da er wohl nie hier gelebt oder gewirkt hat».

Würdigung für die Arbeitenden

«Gleichzeitig fehlt in Luzern die arbeitsrechtlich bedeutsame Anerkennung des 1. Mai, dem internationalen Tag der Arbeit», schreibt die SP/Juso in einer Mitteilung. Mit einem arbeitsfreien 1. Mai könne Luzern den «Einsatz und die Leistung» der Arbeitenden würdigen. «Gerade in einer Zeit, in der Arbeitsbedingungen zunehmend unter Druck geraten, bürgerliche Parteien sogar auf undemokratische Weise versuchen, den Mindestlohn zu verhindern, ist das Feiern des 1. Mai ein wichtiges Zeichen für soziale Errungenschaften und Arbeitsrechte».

Gleichzeitig würde St. Leodegar nicht etwa abgeschafft, sondern einfach am 1. Mai gefeiert - das Postulat fordert den Stadtrat denn auch auf, die Verlegung des Feiertags «in Absprache mit der Kirche» vorzunehmen. Dass ein Patrozinium an einem anderen Tag gefeiert wird, sei im Übrigen gar nicht so ungewöhnlich, schreiben SP/Juso. Als Beispiele wird Schüpfheim genannt, wo der Tag des Schutzpatrons zwar im Juni liegt, aber am 1. Mai gefeiert wird.

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