Michael Wyss
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«Was soll ich sagen? Wenn man in der Nachspielzeit mit 2:1 führt und dennoch nicht als Sieger vom Platz geht, kann man eigentlich nicht zufrieden sein», zeigt sich Hünenbergs Spielertrainer Eloy Manuel Aneas sichtlich enttäuscht.
Der Ärger des 33-Jährigen war verständlich, denn sein Team kassierte das Tor zum 2:2 im Derby bei Zug 94 II in der 94. Minute – trotz eines Manns mehr nach dem Platzverweis gegen Veljkovic.
«Einfach nur schade, der Dreier war heute zum Greifen nah. Das ist schon frustrierend», sagte Aneas und ergänzte: «Doch wir sind auch selber schuld. Wir hatten unsere Chancen in der zweiten Halbzeit und verpassten nach der 2:1-Führung die Entscheidung mehrmals. Wir waren im Abschluss einfach nicht effizient genug.»
Starke Goalieleistung
Hünenberg hatte nebst zahlreichen Möglichkeiten, die der erst 16-jährige Zuger Keeper Robert Kukeli mit seinen sehenswerten Paraden vereitelte, auch viel Pech im Abschluss. Zwei Aluminiumtreffer mussten die vor allem nach dem Seitenwechsel stark aufspielenden Gäste beklagen: Mario Bosnjak (46.) und Moreno Villiger (83.) scheiterten in ihren Abschlüssen an der Latte.
Eloy Aneas blickt zuversichtlich nach vorn: «Wir müssen auf die zweite Halbzeit aufbauen, die war gut. Der Kampfgeist stimmte, einen Vorwurf kann ich meinen Jungs nicht machen.» Weitergeht es für Hünenberg gleich mit dem nächsten Derby. Am Samstag kommt Cham IV, das in Abstiegsnöten steckt, jedoch mit dem überraschenden 4:3-Sieg über Sursee wieder neue Hoffnung schöpft (18 Uhr, Ehret).
Mit 18 Punkten belegt Hünenberg derzeit einen Platz im gesicherten Mittelfeld. Spielertrainer Aneas sagt zu den mittelfristigen Zielen mit dem FCH: «Wir wollen uns in dieser Liga weiter etablieren und die Mannschaft weiterentwickeln.»
Faire Einschätzung des Zuger Trainers
Auch die Zuger waren nach dem 2:2 enttäuscht. Wenn auch aus anderen Gründen, die der Trainer Egidio Verta darlegt: «Wir verpassten heute Big Points und wollten dieses prestigeträchtige Derby für uns entscheiden.» Ehrlich sagt er dann: «Doch wir haben auch nicht mehr verdient als dieses Unentschieden.»
Der 37-Jährige nennt die Gründe, wieso es nicht zum Sieg reichte: «Wir bringen einfach keine Konstanz über 90 Minuten hin. Die erste Halbzeit war gut, nach der Pause haben wir nicht mehr Fussball gespielt und unsere Qualitäten nicht ausgespielt.»
Was Zug 94 II fehlt, ist die Erfahrung. Mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren hat Verta eine junge 3.-Liga-Equipe, die nun mit 21 Punkten auf dem fünften Rang liegt und damit etwas Abstand von den Aufstiegsrundenplätzen genommen hat. Der Rückstand auf den FC Baar, der auf Rang zwei liegt, beträgt sieben Zähler.
Ob da noch was möglich ist, neun Spieltage vor Qualifikationsende? «Wir werden unseren Weg machen, nehmen Schritt für Schritt. Es ist ein Lernprozess», sagt der Trainer. Und was meint der herausragende Zuger Goalie Robert Kukeli zum Punktgewinn in extremis?
«Wir haben nie aufgegeben und bis am Schluss daran geglaubt. Mit etwas Glück des Tüchtigen konnten wir uns einen Punkt sichern. Das war gut für die Moral.»
Weitergeht es für Zug 94 II am Samstag mit dem Gastspiel beim abstiegsgefährdeten Meggen (17 Uhr, Hofmatt). «Es wartet keine einfache Aufgabe auf uns. Doch wir müssen die nötigen Lehren aus dem heutigen Spiel ziehen und wieder 90 Minuten Fussball spielen. Dann werden wir ein positives Ergebnis holen», ist Egidio Verta überzeugt.
Zug 94 – Hünenberg 2:2 (1:1)
Hertiallmend (Kunstrasen). – 100 Zuschauer. – SR Liniger. – Tore: 7. Hanusch 1:0. 8. Ekollo Epee Komme 1:1. 74. Villiger 1:2. 94. Brandel Lopes (Foulpenalty) 2:2.
Zug 94: Kukeli; Parente (54. Pasalic), Baumann, Brandel Lopes, Bieli (70. Aires Lopes); Hanusch, Veljkovic, Campisi; Makumbi (52. Fruci), Avila, Abreu.
Hünenberg: Schelbert; Softic, Vrazic, Celik, Rüegg (70. Dario Burkhardt); Ndrecaj (58. Villiger), Mehidic, Loshaj, Matos; Bosnjak (58. Sandro Burkhardt); Ekollo Epee Komme (72. Aneas).
Bemerkungen: Lattenschüsse Bosnjak (46.), Villiger (83.). – rote Karte: 85. Veljkovic (Tätlichkeit).
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