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Luzern

Sollen Flixbus & Co. künftig direkt am Bahnhof halten? Nein, findet der Stadtrat

Der Kanton plant langfristig einen Fernbusterminal am Bahnhof Luzern. Doch der Stadtrat will die Busse nicht in der Innenstadt.
Der Bahnhof sei schon genug belastet, findet der Stadtrat – Fernbusse hätten da keinen Platz.
Bild: Manuela Jans-Koch (11. 11. 2022)

Fernbusreisen liegen im Trend. Von Luzern aus werden aktuell über 80 Buslinien mit Destinationen in ganz Europa bedient. Allein Flixbus bietet Dutzende Verbindungen an, darunter tägliche Direktfahrten nach Rom und Hamburg. Eingestiegen wird jeweils bei der Autobahnraststätte Neuenkirch oder auf dem Carparkplatz Landenberg in der Stadt Luzern. Diese Einstiegsorte sind allerdings nicht sehr kundenfreundlich, vor allem für Passagiere, die mit dem ÖV anreisen: Die A2-Raststätte Neuenkirch liegt weitab von jeder Bushaltestelle, und auch beim Parkplatz Landenberg heisst es Koffer schleppen. Der nächste ÖV-Anschluss ist der Bahnhof Luzern und liegt etwa 800 Meter entfernt.

2025 soll Haltestelle Allmend eröffnen

Deshalb will der Kanton, der für Fernbushaltestellen zuständig ist, auf der Luzerner Allmend eine neue Haltestelle bauen . Diese ist zwischen Restaurant Schützenhaus und Fussballstadion geplant. Sie ist bestens per Bus und S-Bahn erschlossen. Läuft alles nach Plan, wird die neue Fernbushaltestelle 2025 eröffnet.

Allmend Luzern: Hier sollen ab 2025 Fernbusse nach ganz Europa abfahren.
Bild: zvg

Für den Kanton handelt es sich aber nur um eine Übergangslösung. Langfristig brauche es einen Fernbusterminal direkt beim Bahnhof Luzern, und zwar in Abstimmung mit dem geplanten Durchgangsbahnhof. Dies schreibt der Kanton im Entwurf des neuen Agglomerationsprogramms, das zurzeit in der Vernehmlassung ist.

Busse stecken trotzdem im Stau

Doch in der Stadt Luzern hält man wenig von diesen Plänen: «Fernbusse sollen nicht in die verkehrsbelastete Innenstadt fahren müssen», schreibt der Stadtrat in seiner Stellungnahme zum Agglomerationsprogramm. Denn das Bahnhofsgebiet sei schon heute «hoch belastet». Ein Fernbusterminal solle nicht im Stadtzentrum, sondern «an einer gut an die Autobahn angebundenen Verkehrsdrehscheibe in der Agglomeration geplant werden», findet der Stadtrat.

Das geplante Provisorium auf der Allmend erfüllt laut Stadtrat diese Kriterien sehr gut: Die Fernbusse müssen künftig nicht mehr durchs Stadtzentrum fahren. Dafür müssen sie andere Quartiere passieren, die oftmals genauso überlastet sind wie das Zentrum: Wollen die Fernbusse die 1 Kilometer entfernte Autobahn in Kriens erreichen, müssen sie über die Arsenalstrasse fahren, auf der notorisch Stau herrscht. Nicht viel besser sieht es beim A2-Anschluss Horw aus, der 2,5 Kilometer von der Allmend entfernt liegt: Dieser Weg führt über das Mattenhof-Gebiet, das zu den Stosszeiten ebenfalls stark überlastet ist.

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