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Luzern

So tickt Luzern

Robert Knobel, Leiter Ressort Stadt/Region Luzern, über verschiedene Zeitrechnungen in der Uhrenstadt Luzern.
Robert Knobel

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Was tut man, wenn man in Luzern die Uhrzeit wissen muss? Man schaut ins nächste Schaufenster! Das ist aber kein Witz, sondern ich habe das selber kürzlich gemacht. Man kann schimpfen was man will über die Uhren-Inflation in der Luzerner Innenstadt. Aber manchmal hat das eben doch ganz praktische Vorteile.

Allerdings fingen die Probleme beim besagten Blick in die Ladenvitrine erst richtig an. Laut der «Swatch Polkapop» war es ungefähr 13.30 Uhr. Die «Omega» hatte aber schon nach 14 Uhr – ich wäre also zu spät zu meinem Termin gekommen. Zum Glück zeigte «Patek Philippe» noch nicht einmal 13 Uhr an, doch die «Calvin Klein» lag mit 17.20 Uhr wiederum gänzlich ausser Konkurrenz. Die Erlösung brachten erst die beiden Glockenschläge des nahen Zytturms. Endlich wusste ich mit Sicherheit: Es ist jetzt exakt eins vor zwei. Die Uhr auf Musegg schlägt bekanntlich seit alters her nicht zur vollen Stunde, sondern genau eine Minute zu früh. Das hatten die Luzerner Stadtherren in einem Anflug von Arroganz einst beschlossen.

Was lernen wir daraus? Die Luzerner lassen sich ihre Zeit ganz offensichtlich ungern diktieren – ein Blick in ein beliebiges Schaufenster genügt, um sich davon zu überzeugen. Hoffen wir, dass die Stadt wenigstens bei der Abschaffung der Zeitumstellung kein Sonderzüglein fährt. Es sei denn, sie würde ganz einfach die tourismusfreundliche «China Standard Time» (+ 6 Stunden) einführen. Einziger Nachteil: Die (Uhren-)läden würden dann noch früher schliessen als heute.

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