Die Regierungsräte Cornelia Kaufmann-Hurschler und Christoph Amstad gaben im Interview mit Fränzi Gasser Informationen zum Stand des laufenden Projektes «Versorgungsstrategie im Akutbereich – Phase 5», also zum geplanten Anschluss des Kantonsspitals Obwalden (KSOW) an die Luzerner Kantonsspital Gruppe (LUKS). Zur langfristigen Sicherung des Spitalstandorts Sarnen sei ein Spitalverbund zwischen dem KSOW und dem LUKS am besten geeignet.
«Die Verbundlösung ist notwendig, um auch künftig eine wohnortsnahe, qualitativ hochstehende und wirtschaftliche medizinische Versorgung anbieten zu können», sagte Gesundheitsdirektor Christoph Amstad und Finanzdirektorin Cornelia Kaufmann-Hurschler ergänzte: «Durch die Zusammenarbeit mit dem LUKS kann das KSOW von der hohen Qualität, Professionalität und Spezialisierung profitieren und den Zugang zu medizinischer Innovation und Digitalisierung verbessern.» Wichtig dabei sei, dass die Verbundlösung keine direkte Auswirkung auf das aktuelle Leistungsangebot des KSOW hat und weiterhin der Kantonsrat Obwalden über eine Änderung des Leistungsumfangs entscheidet.
Auch ein Teil der übergeordneten Gesundheitsstrategie ist die Sicherstellung der Hausarztversorgung im Kanton Obwalden. In diesem Zusammenhang wurde im Herbst 2022 eine Strategie zur Hausarztversorgung als separates Projekt aufgenommen. Im Sommer 2023 wurde in diesem Zusammenhang das Projekt «Hausarztpraxis am KSOW» zur Entlastung und Ergänzung der Hausärzte gestartet.
Einsprachen blockieren Ausbauprojekte
Im zweiten Teil, der von Kantonsrat Franco Castelanelli moderiert wurde, zeigte CEO Thomas Baumgartner die Energie- und Netzstrategie des EWO auf. Rund 250 GWh elektrische Energie wird im Kanton Obwalden verbraucht. Davon sind rund 200 GWh für die Grundversorgung bestimmt, wobei rund 150 GWh aus der Eigenproduktion stammen und rund 50 GWh im Winter zugekauft werden müssen. Im Kanton Obwalden besteht nur noch wenig Potenzial für neue Wasserkraftwerke. Verschiedene Ideen wie zum Beispiel eine Machbarkeitsstudie eines Pumpspeicherwasserkraftwerkes werden geprüft.
Auch der Bau von Windkraftwerken ist ein Thema. Diese Energie würde idealerweise mehrheitlich im Winter anfallen. Das Problem bei Ausbauprojekten sei vielfach dasselbe: Einsprachen durch verschiedenste Bedarfsgruppen, niemand will Leitungen, Trafostationen oder gar eine Windturbine auf seinem Grundstück oder in seiner Nähe. Bei der Netzinfrastruktur ist das EWO gut aufgestellt, die punktuelle Netzverstärkung kann das EWO lösen. Bei der Digitalisierung wird noch einiges gehen, die Smart Meter bei den Stromkunden sollen von heute rund 25 Prozent bis Ende 2027 auf 100 Prozent ausgebaut werden.
Per Ende 2022 waren 829 Photovoltaikanlagen am Netz des EWO mit einer Gesamtproduktion von rund 14300 MWh, diese Produktion soll laut Energie- und Klimakonzept 2035 um mindestens den Faktor 10 gesteigert werden. Auf die Frage der tiefen Einspeisevergütung bei PV-Anlagen sagt Baumgartner, das EWO beziehe sich auf den Referenzmarktpreis für Photovoltaikanlagen des Bundesamtes für Energie und dieser schwanke saisonal. (zvg/unp)