Die grosse Fischvielfalt der Schweizer Seen ist gefährdet: Fast zwei Drittel der einheimischen Fischarten sind vom Aussterben bedroht, wie der Kanton Luzern in einer Mitteilung schreibt. Um die Artenvielfalt zu schützen, werden alle grösseren Schweizer Seen im Rahmen des «Projet Lac» seit 2010 befischt. Im Kanton Luzern haben Forschende den Baldeggersee und den Rotsee im September 2023 untersucht.
Die Auswertung zeigt: Sowohl im Rotsee als auch im Baldeggersee wirkt sich die – oft durch den Menschen bedingte – Anreicherung von Nährstoffen in den ehemals nährstoffarmen Gewässern nach wie vor negativ auf den Fischbestand aus. Zwar konnte die Phosphorkonzentration durch Massnahmen im Gewässerschutz reduziert werden, diese Bestrebungen seien jedoch aus Sicht der Fischerei noch nicht ausreichend und müssen fortgesetzt werden.
Zu hohe Nährstoffkonzentrationen und Algenwachstum führt zu Sauerstoffmangel
In beiden Seen tritt jedes Jahr infolge zu hoher Nährstoffkonzentrationen ein übermässiges Algenwachstum auf. Aufgrund der Zersetzung der Algen kommt es vom späten Frühjahr bis Herbst zu einem Sauerstoffmangel, welcher das Vorkommen von an die Tiefe angepassten Fischarten einschränkt. Weder im Rotsee noch im Baldeggersee konnten bei der Befischung unterhalb einer Wassertiefe von zwölf Metern Fische nachgewiesen werden, heisst es weiter.
Die dominierenden Arten im Rot- und Baldeggersee sind Egli und Rotaugen. Es wurden allerdings auch grosse Bestände von nicht einheimischen Fischarten wie Sonnenbarsch und Kaulbarsch nachgewiesen. (js)
Die Ergebnisse der Befischung werden an der Herbstveranstaltung des Kantonalen Fischereiverbands präsentiert. Diese findet am Mittwoch, 20. November 2024, um 19.00 Uhr in der Aula der Polizeischule Hitzkirch (Gebäude L), Seminarstrasse 10, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind bis 18. November 2024 an silvana.bucheli@bischofmeier.ch möglich.
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