Robert Hess
Ein gutes und abwechslungsreiches Geburtstagsmenü präsentierten Präsidentin Lisbeth Berchtold und ihr Vorstandsteam am Samstag den 114 Gästen: Zum einen den feinen Dreigänger aus der «Peterhof»-Küche, zum anderen den Rückblick auf 50 Jahre Obwaldner Skiverband (OSV), die Würdigung der Gründer und bisherigen Vorstandsmitglieder und selbstverständlich der Athleten, die den Namen Obwalden weit in die Welt hinaustragen oder im Verlaufe ihrer Karriere hinausgetragen haben.
«Es braucht aber stets auch finanzielle Mittel, um den Verein zu erhalten und den Jungen ein gutes Trainingsangebot bereitzustellen», meinte Lisbeth Berchtold. «Deshalb ist es mir heute besonders wichtig», so die Präsidentin weiter, «allen Sponsoren und Gönnern für ihre Grosszügigkeit in den vergangen 50 Jahren ein riesiges Dankeschön zu sagen. Ohne euch könnten wir unsere Arbeit gar nicht machen.»
Senf aus dem Zürcher Oberland
Zum Geburtstagsmenü gehörte auch eine Dosis Senf. Nicht solcher aus der Tube, sondern vom Duo Senf aus dem Zürcher Oberland als vergnügliche Unterhaltung gereicht. «Wir sind gerne nach Obwalden gekommen», meinte eine der beiden jungen Frauen, die als etwas schräge und halb musikalische Serviertochter getarnt war. «Denn wir wussten, dass hier die lockeren Leute mit Sinn für Humor wohnen, die nicht so nicht steif sind wie die Zürcher.» Dem Publikum gefielen die Senf-Frauen. Norbert Patt, CEO der Titlisbahnen, beschaffte sich denn auch das Kärtchen. Möglich ist, dass die beiden Frauen demnächst auf dem Titlis für eine besonders frohe Stimmung sorgen.
In 50 Jahren standen im OSV zehn Präsidenten an der Spitze. Freude herrschte an der Jubiläumsfeier, dass mit Sepp Bienz der erste OSV-Präsident (1968 bis 1970) und mit Sepp Huwyler und Franz Zurfluh der erste technische und der erste JO-Leiter anwesend waren. «Das notwendige Geld für die Trainings zu beschaffen, war damals unser Hauptproblem», meinte Franz Zurfluh. «Jeden Tag Bewegung» ist für den «Neunziger» Sepp Bienz das Rezept für gute Gesundheit auch im Alter. Im Fernsehen lässt er kein Skirennen aus, «ich bin total angefressen». Und richtig stolz ist der erste Präsident, wenn sich OSV-Mitglieder wie Dominique und Michelle Gisin oder auch die Nordischen auf einem Spitzenrang platzieren.
Rund 40 Jahre lang die Kasse geführt
Die längste Dienstzeit im OSV-Vorstand kann der Kernser Hans Durrer ausweisen. «Er ist das wohl treueste Vorstandsmitglied», sagte Präsidentin Lisbeth Berchtold, «Hans hat während rund 40 Jahren die OSV-Kasse geführt.»
Eine ganz andere Leistung erbrachten die früheren Präsidenten Hanswerner Müller (1988 bis 1991) und Kurt Hess (1991 bis 2001). In ihre Amtszeit fielen die Homologation der Pisten und anschliessend die Schweizer Meisterschaften und die Internationalen FIS-Rennen auf Melchsee-Frutt. In den vergangenen Jahren bot die Frutt Gastrecht für die Damen-Nachtslaloms.
Selbstverständlich gehört auch im OSV die Zukunft den Jungen. Derzeit starten insgesamt zwischen 45 und 50 alpine und nordische Athleten für den OSV. Dazu gehören beispielsweise die alpinen Fahrerinnen Priska Nufer im A-Kader und Viviane Härri im C-Kader. Priska ist eben von einem dreiwöchigen Trainingslager in Chile zurückgekehrt, Mitte November geht’s nach Übersee. Die Giswilerin Viviane ist neu im C-Kader und will neben dem Sport 2019 in Engelberg mit der Matura abschliessen. Noch nicht soweit ist der 13-jährige Oberstufenschüler Remo Burch aus Ramersberg. Er trainiert seit fünf Jahren Biathlon. «Mich fasziniert die Kombination Laufen/Schiessen», verrät er. Geschossen wird in seinem Alter mit dem Luftgewehr auf zehn Metern ohne Erwachsenenbegleitung. Eine solche brauchen aber die 9- und 11-jährigen Biathlonisten der Familie Burch. Glücklicherweise ist Mutter Conny Burch-Huber als Trainerin und Begleiterin «hineingerutscht». So werden die Fahrten zu einem Training oder Wettkampf oft zu einem Familienausflug.