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Stans

Am Kollegi wurde die Service-Citoyen-Initiative diskutiert

Was sind die Argumente dafür und dagegen? Die Schülerinnen und Schüler konnten sich bei einer Live-Debatte selbst ein Bild machen.
Das Podium (von links) mit Hans Wicki, Jonathan Benz (Moderation), Jorgo Ananiadis und Nadine Putscher.
Bild: zvg

Am Kollegium St. Fidelis in Stans fand eine Veranstaltung von «Discuss it» zur Service-Citoyen-Initiative statt. Das Ziel der Organisation «Discuss it» war es, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, sich über ein aktuelles, politisches Thema zu informieren, um auch eine Meinung zu bilden. Zu Gast waren Ständerat Hans Wicki, der gegen die Initiative war, Jorgo Ananiadis und Nadine Putscher, die für die Initiative waren.

Zu Beginn erklärten die Moderatoren von «Discuss it», worum es in der Initiative geht: Alle jungen Menschen in der Schweiz, also nicht nur Männer, sondern auch Frauen sollen künftig einen Pflichtdienst leisten, entweder im Militär, im Zivilschutz oder durch gesellschaftliches Engagement, zum Beispiel als Pfleger oder bei der Freiwilligenfeuerwehr. Nach der Einführung wurden drei zentrale Fragen besprochen.

Die Kostenfrage

Als Erstes wurde darüber diskutiert, wer die zusätzlichen Einsätze eigentlich bezahlen würde. Die Diskussion zeigte, dass ein Bürgerdienst hohe Kosten (1,6 Milliarden anstatt 800 Millionen) für alle verursachen könnte. Befürworter meinten, die Gesellschaft profitiere langfristig, weil dadurch mehr Menschen Verantwortung übernehmen würden. Gegner fanden jedoch, das Geld könne besser in Bildung oder Umweltprojekte investiert werden, anstatt fast eine Milliarde mehr zu zahlen, nur um auf das gleiche Resultat zu kommen.

Soziale Aspekte

Ein weiterer Punkt war, ob ein solcher Dienst wirklich zu mehr Solidarität führen würde und was das für die Arbeitgeber bedeutet. Befürworter meinten, junge Menschen aus verschiedenen Regionen könnten voneinander profitieren und das Netzwerk später auch im Berufsleben nutzen. Sie fanden auch gut, dass dann Frauen und Männer gleichbehandelt werden würden. Gegner meinten aber, dass Firmen Probleme bekommen könnten, wenn zu viele junge Leute gleichzeitig im Dienst wären, weil dann Arbeitskräfte fehlen würden.

Freiwilligkeit und persönliche Freiheit

Ein wichtiger Punkt ist, ob Frauen den Dienst auch pflichtig machen müssen. Befürworter sagen, das wäre fair, weil Männer schon jetzt verpflichtet sind, und es den Zusammenhalt stärken würde. Ausserdem wäre dann die Care-Arbeit versichert und bezahlt. Die Gegner (bei uns Hans Wicki) finden, Frauen sollen selbst entscheiden dürfen, ob sie dienen wollen. Er sagte auch, dass viele Frauen schon genug leisten wie in Schule, Beruf oder Familie und man sie nicht zusätzlich verpflichten sollte.

In der Diskussion zeigte sich, dass die Service-Citoyen-Initiative gute und schlechte Seiten hat. Die Befürworter finden, dass alle gleichbehandelt werden sollen und der Dienst den Zusammenhalt stärkt. Die Gegner finden, dass es zu teuer wäre und die Freiheit einschränkt. Am Ende konnten sich die Schülerinnen und Schüler dank der Veranstaltung besser eine eigene Meinung bilden.

Die Autoren des Textes besuchen die Klasse 4a des Kollegi St. Fidelis.

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