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Projekt CityLink Luzern

Seilbahn zur Lösung des Car-Problems: Jetzt interessiert sich auch Emmen dafür

Der Emmer Gemeinderat will sich dafür einsetzen, dass eine mögliche Seilbahn Luzern-Ibach bis zum Seetalplatz verlängert würde.

Dank einer teilweise unterirdisch geführten Seilbahn zwischen der Luzerner Altstadt und dem Ibach-Quartier sollen Touristen-Cars aus dem Stadtzentrum verschwinden. Für die kühne Idee mit dem Namen Citylink gibt es in der Stadt Luzern bereits eine zustande gekommene Initiative.

So könnte der laut Initianten «einmalige Blick» über den Rotsee aus der künftigen Seilbahn aussehen.
Bild: Visualisierung: zvg/KI-generiert

Jetzt schaltet sich auch der Emmer Gemeinderat in die Diskussion ein. In einer am Montag verschickten Mitteilung bringt die Gemeinde eine Verlängerung der Seilbahn von Ibach bis zum Seetalplatz ins Spiel. «Wir sehen in der Citylink-Verlängerung eine grosse Chance für die regionale Mobilität und für die Lebensqualität unserer Einwohnerinnen und Einwohner», wird Emmens Gemeinderat und Baudirektor Andreas Roos (Mitte) zitiert. «Eine direkte Verbindung nach Luzern würde Emmen noch stärker in die wirtschaftliche und soziale Dynamik der Region einbinden.»

Auch eine erste technische Machbarkeit der Verlängerung sei bei Garaventa abgeklärt worden, wie Roos auf Nachfrage ergänzt. Demnach wäre eine Überquerung der Autobahn und der Reuss für die Seilbahn möglich – und die verschiedenen Starkstromleitungen im Raum Seetalplatz seien kein Hindernis.

Zudem bringt der Gemeinderat gleich noch eine Alt Bundesrätin ins Spiel. 2021 hatte Simonetta Sommaruga den Seetalplatz besucht, um die Bedeutung von Verkehrsdrehscheiben zu unterstreichen. Mit der Unterzeichnung der «Erklärung von Emmenbrücke» bekräftigte sie gemeinsam mit Vertretenden von Kanton und Gemeinden, dass solche Knotenpunkte entscheidend für die Mobilität der Zukunft sind.

Bundesrätin Simonetta Sommaruga unterwegs beim Seetalplatz, links von ihr der Emmer Baudirektor Josef Schmidli, rechts von ihr Gemeindepräsidentin Ramona Gut und Regierungsrat Fabian Peter.
Bild: Urs Flüeler / Keystone (Emmen, 9. 9. 2021)

Nur wohin mit der Talstation?

Allerdings: Am Seetalplatz sind alle Baufelder vergeben – wo also hätte es überhaupt Platz für die Talstation? «Es gäbe durchaus Möglichkeiten», sagt Roos. Allzu konkret will er sich bewusst nicht äussern. Nur so viel: Die SBB-Unterführung Seetalstrasse sei heute schon zu schmal und müsse ersetzt werden. In diesem Gebiet sähe der Gemeinderat Potenzial. Gemeindeland gibt’s im Raum Seetalplatz indes kaum.

Wie kommt der Gemeinderat überhaupt dazu, sich für die Verlängerung einzusetzen? Roos sagt: «Man kennt sich, geht aufeinander zu. Ausserdem wäre es doch schade, wenn spätere Generationen einmal sagen müssten, wir hätten bei diesem visionären Projekt nicht mitgedacht.»

Volksabstimmung in der Stadt wohl Ende 2026

Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass der Citylink bis 2033 realisiert werden könnte. Noch ist allerdings nichts entschieden. Mit dem formellen Zustandekommen der Initiative im vergangenen Juni liegt der Ball nun bei der Stadt Luzern: Voraussichtlich Ende 2026 wird die Stadtluzerner Bevölkerung in einer Volksabstimmung über die Machbarkeit des Projekts entscheiden.

Die Gemeinde Emmen beobachtet die Entwicklungen rund um den Citylink gemäss der Mitteilung «mit grossem Interesse und wird ihre Perspektive in den weiteren Planungsprozess frühzeitig einbringen.» Roos wird zum Schluss wie folgt zitiert: «Sollte das Seilbahnprojekt zwischen Altstadt und Ibach von der Luzerner Stadtbevölkerung grünes Licht bekommen, würde Emmen für diese Planung Hand bieten.»

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