Zehn Millionen Franken – so hoch sind die geschätzten Gesamtkosten für die Sanierung der Gebäulichkeiten auf Niederrickenback. Denn das Hotel Restaurant Pilgerhaus in Niederrickenbach wird bald 150 Jahre alt. Und auch die Kaplanei bedarf im Innern des Hauses einer aufwendigen Erneuerung. Dies schreibt die Kapellstiftung Maria-Rickenbach in einer Mitteilung.
Zusammen mit der Wallfahrtskapelle und dem einladenden Vorplatz bilden die genannten Gebäude eine harmonische Einheit, die aus denkmalschützerischen Überlegungen erhalten bleiben soll. Konkret bedeutet das, dass die Fassade zwar erneuert werden muss, dass sie aber im Gesamtbild weitgehend unverändert bleibt. Der Speisesaal – von Fachleuten als eigentliches Bijou gewertet – bleibt unverändert. Die Gaststube erfährt zwar gewisse bauliche Optimierungen, soll aber im Wesentlichen in ihrer heutigen Art erhalten bleiben.
Bautechnische Knacknüsse
«Als eigentliche Herausforderung erweist sich die mangelhafte Baustatik», schreibt die Kapellstiftung. So hänge das Flachdach des grossen Saals gut sichtbar durch und der Dachstockausbau sowie der Einbau von Dusche/WC in den nach wie vor einfach gehaltenen Zimmern erfordere eine Neukonstruktion der tragenden Elemente. Die hindernisfreie Erreichbarkeit der Zimmer mache den Einbau einer Liftanlage notwendig. Komplett erneuert werden müssen zudem die Heizung sowie die sanitären und die elektrischen Anlagen, so die Stiftung weiter.
Auch im Innern des Wohnhauses Kaplanei besteht erheblicher Sanierungsbedarf. So müssen die Nasszellen in die Wohnungen integriert werden. Die sanitären und elektrischen Anlagen sowie die Heizung müssen erneuert und das Haus von innen her isoliert werden.
Anspruchsvolle Finanzierung
Die Kapellstiftung Maria-Rickenbach erwirtschafte Jahr für Jahr einen gewissen Reingewinn, sodass neben der Rückzahlung früherer Darlehen einige Rückstellungen getätigt werden könnten. «Trotzdem ist die Stiftung nicht in der Lage, die geplanten Investitionen alleine zu tragen», heisst es in der Mitteilung. Obwohl bereits Unterstützungsbeiträge durch öffentliche Körperschaften zugesichert sind – sie seien Voraussetzung, um attraktive Bankhypotheken aufnehmen zu können –, ist die Kapellstiftung auf zusätzliche Spenden Dritter angewiesen.
Ein Team hat deshalb ehrenamtlich die Aufgabe übernommen, schweizweit Stiftungen, Firmen und Private zu kontaktieren und diese um Unterstützungsbeiträge anzugehen. Dieser Prozess wird durch ein Patronatskomitee mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, kirchlichen Organisationen und Sport begleitet und unterstützt (siehe Box).
Mitwirkende im Patronatskomitee
Abt Christian vom Benediktinerkloster Engelberg
Skirennfahrerin Delia Durrer
alt Nationalrat Edi Engelberger
Ständerat Erich Ettlin
Historikerin Brigitt Flüeler
Regierungsrätin Karin Kayser-Frutschi
Wirtschaftsberater Markus Huwiler
alt Ständerat Paul Niederberger
alt Bundesrat Samuel Schmid
Wirtschaftsprofessor René Zeier
Vergangenen Dienstag konnte Stiftungsratspräsident Viktor Furrer Mitglieder des Patronatskomitees auf Maria-Rickenbach begrüssen. Nach eingehender Information zum Sanierungsprojekt und zur künftigen Ausrichtung des idyllischen Rückzugs- und Kraftortes stand das Ziel im Zentrum, Synergien zu schaffen, um auf breiter Ebene Spenden zu erhalten.
Als Aushängeschild dieses Engagements dient die neu geschaffene Website , welche das Sanierungsprojekt und den Spendenbedarf anschaulich repräsentiert. Die Kapellstiftung Maria-Rickenbach appelliert an Freunde und Besucher des beschaulichen Weilers, die dringend notwendige Sanierung des Pilgerhauses und der Kaplanei tatkräftig zu unterstützen. (inf)
www.kapellstiftung.ch



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