Hannes Bucher
Ein roter Teppich ist zu Beginn des neuen Schuljahres für die 190 Kindergartenkinder, Primarschüler und 25 Klassen- und Fachlehrpersonen zwar nicht ausgelegt worden, aber ein einladender roter Boden in der neuen Eingangshalle hat sie allesamt empfangen. Dazu kommen insgesamt neun neue Schulzimmer, darunter auch ein zusätzliches Kindergartenlokal und Räumlichkeiten für die Tagesstrukturen. Ein ganzes Schuljahr lang war der Schulbetrieb ausgelagert. Die Kindergartenkinder sowie die Erst- bis Zweitklässler fanden in der Villa Krämerstein vorübergehend Unterschlupf, die Dritt- bis Sechstklässler wurden mit VBL-Extrabussen nach Horw gefahren, wo sie an der Bachstrasse in der Palazzine unterrichtet wurden.
Bauhandwerker nahmen das Schulhaus Mattli anstelle der Schulkinder in Beschlag. Nach den Plänen des Architektenbüros MSA wurde das bestehende Gebäude gegen Norden mit einem Neubautrakt erweitert. Besagte Eingangshalle verbindet die beiden Baukörper. Sie dient sowohl als Begegnungs- und Informationsraum der Schule als auch als Foyer für den Mehrzweckraum. Die erweiterte Mittelzone kann auch als zusätzlicher Unterrichtsraum für klassenübergreifende Arbeiten benutzt werden.
Ein Gefühl von Grosszügigkeit
Ein Rundgang im Schulhaus Mattli mit Conchi Hubmann, Präsidentin der Bildungskommission Horw, zeigt: Die Schule Kastanienbaum verfügt mit dem Erweiterungsbau und den renovierten bisherigen Räumen über eine ideale, den heutigen Bedürfnissen angepasste Schulinfrastruktur. Ein Budget von rund acht Millionen Franken stand zur Verfügung. Mit der Erweiterung und der Sanierung konnten unter anderem neun Klassenzimmer mit dazwischenliegenden Gruppenräumen und zwei Fachklassen realisiert werden. Dazu kommt ein zweiter Kindergarten auf insgesamt 200 Quadratmetern Grundfläche – inklusive Gruppenraum und eigener Toilettenanlage, zweckmässige Räume für die Tagesstrukturen und auch ein neues Lehrerzimmer.
Die eingebauten Holzböden strahlen viel Behaglichkeit aus. Die Turnhalle ist ebenfalls saniert, die Fensterfront dabei vollständig erneuert. Viel Licht sowie ausreichend Platz und Bewegungsraum in den Gängen versprühen ein Gefühl von Grosszügigkeit. Dazu gesellt sich gelungene «Kunst am Bau». Originelle Skulpturen und Bilder von zwei Künstlerinnen (Nadine Raduner und Nuriah Atiyyah), die selber vor Ort einst die Schulbank drückten, sind ein zusätzlicher Blickfang in den Gängen und in der Eingangshalle. Conchi Hubmann resümiert mit Stolz: «Ich freue mich sehr, das Vorhaben ist wirklich toll gelungen.» Schulleiter Michael Schreier – seit Beginn des Schuljahres neu an der Schule – doppelt nach: «Die Schule hat ideale Räumlichkeiten erhalten.»
Begeisterung und «nicht mehr im Regen»
Noch können die Schüler in der Pause draussen vor dem Schulhaus nicht ganz frei herumtollen, denn die letzten Umgebungsarbeiten dauern an. Abschrankungen und Baumaschinen stehen im Weg. Dennoch sie sind nun wieder daheim, in «ihrem» Schulhaus. Darüber freuen sich auch die beiden Sechstklässler Elias und John. «Es ist schön, wieder hier zu sein.» Und: «Jetzt müssen wir auch nicht mehr im Regen stehen, die Eingangshalle ist nun gedeckt», freuen sie sich.
Die Lehrerinnen und Lehrer haben mit der ganzen Zügelei eine strenge Zeit hinter sich. Einige bekunden auch etwas Wehmut nach dem Auszug aus der Villa Krämerstein. Dennoch: «Der rote Boden, die Helligkeit, die Kunst am Bau: Es gefällt mir hier sehr gut», sagt Regula Cimenti. Ihre Kollegin Simone Brunner, die bereits seit zehn Jahren vor Ort unterrichtet, ist ebenso begeistert: «Wir sind glücklich. Wenn erst noch die Umgebung fertig ist, dann ist es perfekt.»
Das Einweihungsfest mit Besichtigung findet am Samstag, 31. August ab 10.30 Uhr statt.