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Luzern

Kick-ass-Award: Haubi Songs gewinnt «besten Luzerner Song 2019» – Stadt den Negativpreis für die Randstein-Posse

Bei der berühmt-berüchtigten Preisverleihung holte Haubi Songs mit «Stars» den Award als bester Luzerner Song 2019. Der Negativpreis geht an die Stadt Luzern für die Randstein-Posse.
Sein Song «Stars» räumte ab: Nick Furrer alias Haubi Songs mit dem Eisbär-Wanderpokal in der Schüür.  ((Bild: Pius Amrein, Luzern, 8. Januar 2020))
((Bild: Pius Amrein, 21. November 2019))

Roman Hodel

Roman Hodel

Das Beruhigendste vorweg: Bei der Verleihung des Kick-ass-Awards von Radio 3fach wird zum Auftakt auf der Bühne weiterhin geraucht. Dafür sorgte am Mittwochabend in der Schüür das neue Moderations-Duo Lea Inderbitzin und Livio Carlin. Die beiden Neopren-tragenden 3fach-Angestellten haben diesen Job von SP-Kantonsrat David Roth und Samuel Konrad (3fach/Südpol) übernommen, wo die Zigarette Pflicht war.

Auch punkto Mundwerk standen die Neuen ihren langjährigen Vorgängern in nichts nach. Etwa als der Award für das beste Luzerner Album 2019 anstand; überreicht durch Anna Rosenwasser, Co-Chefin der Lesben-Organisation Schweiz. «Wars schon immer dein Traum, berühmteste Lesbe der Schweiz zu werden?», fragte Inderbitzin. Rosenwasser so: «Ja, vor allem als Bisexuelle.» Der mit 1000 Franken dotierte Preis für das beste Album ging an die international erfolgreiche Luzerner Band Blind Butcher mit «Piss Me a Rainbow». Deren Schlagzeuger Roland Bucher sagte: «Mit dem Geld wollen wir Reisen gehen, weit weg.» Inderbitzin darauf: «Oh ja, mit 1000 Franken kommst du weit.» Und so klingt der Song «Piss Me a Rainbow» vom gleichnamigen Album:

Ebenfalls mit Spannung wird jedes Jahr der gefürchtete Toro-Embolado-Award für den Fauxpas des Jahres erwartet. «Wer könnte diesen besser überreichen als zwei Politiker?», frotzelte Carlin und fügte an: «Wir haben aber nicht so junge Grüne eingeladen, sondern richtige Politiker.» Konkret traten Kantonsratspräsident Josef Wyss (CVP) – im obligaten Anzug – und der Krienser Stadtpräsident Cyrill Wiget (Grüne) – nicht im Anzug – auf die Bühne.

Auch die beiden wurden nicht verschont und mussten etwa einen Satz bilden mit dem englischen Wort «lit». Abteilung Jugendsprache. Zur Erklärung: Sagt jemand, «der Song ist lit», dann ist er gut. Der Satz von Wyss ging anschliessend so: «Let me go!» Inderbitzin erwiderte: «Ich meinte lit.» Wyss darauf lachend: «Ach, das ist ein Detail.» Wiget hatte mehr Glück, sein Satz lautete: «Die Lampen hier sind LED.» Und weil das ein bisschen wie «lit» klang, holte Wiget den Punkt. Viel wichtiger aber: Der Award ging an die Stadt Luzern fürs Wegmachen der blau-weissen Bemalung auf den Randsteinen am Bundesplatz.

Umwelt- und Mobilitätsdirektor Adrian Borgula (Grüne) nahm den Preis entgegen und begründete das Entfernen wie folgt: «Wir wussten, dass am 15. Dezember die Basler kommen – und sie hätten die Randsteine dann nur rot-blau bemalt.» Carlin behauptete, dass er selber beim Bemalen dabei war und fragte: «Muss ich jetzt mit Konsequenzen rechnen?» Borgula sagte grinsend: «Schauen wir mal.»

Das Beste kam zum Schluss – diesmal wirklich: Aus den Händen von Seppli MC erhielt der Luzerner Nick Furrer alias Haubi Songs den mit 3000 Franken dotierten Award für den besten Luzerner Song 2019. Sein schön-schräges «Stars» klingt so...

...und stach die anderen 24 nominierten Songs aus. Auf die Frage, was er mit dem Geld mache, sagte der Gewinner: «Neue Musik. Wenn ich genug schnell bin, noch dieses Jahr, hab grad viel um die Ohren.» Moderator Carlin: «Gibts denn nun haubi Songs?» Nick Furrer so: «Genau, für ganze Songs bräuchte ich nämlich 6000 Franken.»

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