Schanghai, Spektakel, Millionenpublikum – und mittendrin die RüssSuuger: Für die Guuggenmusig aus Emmen ist ein Traum wahr geworden. Die rund 60 Guugger durften an der Eröffnungsparade am weltberühmten Tourismus-Festival in der chinesischen Metropole die Luzerner Fasnachtstradition präsentieren. Die Bühne dafür hätte nicht grösser sein können: Der Event wurde im Fernsehen und Radio übertragen und zog geschätzte 200 Millionen Zuschauende vor den Bildschirm.
«Runaway» von OneRepublic in kurzen Hosen
Der Auftritt selbst war alles andere als Routine. «Einen Tag vor der Parade haben wir noch geübt, damit am Tag selber alles reibungslos funktioniert», sagt Michael Hunold, Vize-Präsident der RüssSuuger. Es schien zuerst, als ob der Wettergott nicht auf Seiten der Guugger stünde. «Es regnete wie aus Kübeln.» Am Ende zogen die 60 Emmer bei tropischer Schwüle los. In kurzen Hosen und blauweissen Overalls spielten sie ‹Runaway› von OneRepublic.
Das Schanghai-Tourismus-Festival ist das grösste und einflussreichste Tourismusfest Chinas. Die Organisatoren des Festivals entdeckten die RüssSuuger in den sozialen Medien und luden sie direkt zur Teilnahme ein.
Löwengrend blieb zu Hause
Mit ihrem Sujet «Leu – denk mol» verkörperten die RüssSuuger die Luzerner Fasnachtstradition. Den imposanten Löwengrend liessen die Fasnächtler zu Hause – zu teuer, zu warm, zu sperrig. Auch ohne Löwengrend hatten die Emmer reichlich Gepäck: Rund 800 Kilogramm Spezialfracht gingen mit nach China. Um die hohen Kosten abzufedern, lancierte die RüssSuuger ein Crowdfunding. Rund 10'000 Franken kamen zusammen.
Und wie präsentiert man die Luzerner Fasnacht in China? «Mit purem Spass am Leben und Feiern sowie mit unserem fetzigen Suuger-Sound», sagt Hunold. Das Publikum habe zwar zurückhaltender reagiert als es die Luzerner Fasnächtler gewohnt sind – doch spätestens bei den Selfies nach dem Auftritt sprang der Funke über.
Ein Abenteuer fürs Geschichtsbuch
Fast zwei Jahre lang hatten sich die RüssSuuger auf die Reise vorbereitet. Ohne die Unterstützung von über 200 Privatpersonen und Firmen wäre die Teilnahme nicht möglich gewesen. «Ein herzliches Dankeschön auch an unsere Angehörigen. Durch die vielen Proben diesen Sommer mussten sie oft auf uns verzichten», sagt Hunold. Der Aufwand für den Event sei riesig gewesen, deshalb werde es wohl eher ein einmaliges Abenteuer bleiben. Nun richten die Emmer den Blick nach vorne: In vier Jahren feiern die RüssSuuger ihren 40. Geburtstag. Hunold: «Dafür werden wir uns wieder etwas Schönes einfallen lassen.»
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