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Risch-Rotkreuz: Mehr Plätze am Mittagstisch vorgesehen

Auf der äusserst umfangreichen Traktandenliste für die Gemeindeversammlung findet sich mitunter Familienfreundliches. Zudem gehts auch um das Portemonnaie: Werden die Steuern stärker gesenkt als geplant – oder gar nicht?
Der rege Bautätigkeit in Risch – im Bild das Suurstoffi-Areal – führt zu einer steigenden Schülerzahl. (Bild: Werner Schelbert (Rotkreuz, 26. Juli 2018))

Raphael Biermayr

Maximal 50 respektive 25. Diese Zahlen bedeuten das derzeitige Maximum an Plätzen am Mittagstisch beziehungsweise Betreuungsplätzen ausserhalb davon in der Gemeinde Risch. Das klingt nach wenig und ist es auch: Für das laufende Schuljahr musste erstmals eine Warteliste für die Mittags- und Nachmittagsbetreuung eingeführt werden. Das steht in der Vorlage zur Gemeindeversammlung (GV) vom kommenden Dienstag. Die grosse Bautätigkeit wird auch eine weiter steigende Schülerzahl zur Folge haben. Gegenwärtig werden bekanntlich Schulhäuser neu- oder ausgebaut. Um bezüglich schulergänzender Betreuung Schritt zu halten, beantragt der Gemeinderat bei den Stimmberechtigten deshalb die Revision des entsprechenden Reglements. Unter anderem soll die Kompetenz zur Festlegung der Zahl der Betreuungsplätze von der Gemeindeversammlung an den Rat übergehen.

Die FDP hat eine Motion zum Thema eingereicht, die bei einer Annahme erwähnter Reglements-Revision wohl abgeschrieben wird. Darüber hinaus haben die Freisinnigen in Form einer Interpellation Fragen betreffend Kinderkrippenangebot sowie Kinderbetreuung während der Ferien gestellt. Die wesentlichen Antworten des Gemeinderats in Kürze: Risch wird von sich aus vorderhand keine Betreuungsgutscheine einführen und wegen angeblicher geringer Nachfrage kein Angebot für Ferienbetreuung schaffen. Ebenfalls kein Interesse zeigt der Gemeinderat an einer Kopie des Modells «Kiss» der gleichnamigen Chamer Genossenschaft, wie sie von der Grünen-Ortspartei mittels einer Motion angeregt wird. Dieses sieht vor, Freiwilligenarbeit mittels sogenannten Zeitgutschriften zu entgelten. In Risch soll es diese Form nicht geben, weil Freiwilligenarbeit «ausdrücklich nicht die Betreuung von Angehörigen» meine und «ohne explizite oder implizite Gegenleistung» erfolgen soll. Man sei dabei, ein eigenes Netzwerk aufzubauen, das die Freiwilligenarbeit und die Nachbarschaftshilfe fördere. Entsprechend stellt der Rat den Antrag, die Motion als nicht erheblich zu erklären.

Die Vorlage auf die GV ist über 100 Seiten stark – kein Wunder bei nicht weniger als zwölf Traktanden (siehe Box). Von den Besuchern wird also Sitzleder sowie eine ausgedehnte Aufmerksamkeitsspanne verlangt. Ist das Kalkül, damit möglichst viele Anträge durchgewinkt werden, wie man dem Gemeinderat mit böser Absicht unterstellen könnte? Der Gemeindepräsident Peter Hausherr erklärt die Häufung mit dem aktuellen Handlungsbedarf sowie laufenden Prozessen, deren nächste Schritte mit diesem Termin zusammenfallen würden. Darüber hinaus seien Motionen und Interpellationen nicht absehbar.

Steuerfusssenkung um vier Prozentpunkte?

Wer den Weg in den Dorfmattsaal auf sich nimmt, kann aber auch darüber bestimmen, wie viel respektive wenig Steuern er nächstes Jahr bezahlt: Der Gemeinderat hat das Budget auf der Grundlage von 60 Prozent, also zwei Prozentpunkte niedriger als aktuell, berechnet (Ausgabe vom 8. November). Die FDP hat angekündigt, einen Antrag für eine Reduktion auf 58 Prozent zu stellen.

Die Grünen stellen sich allgemein gegen eine Steuerfusssenkung. Sie schlagen vor, stattdessen den Kredit für die erste Etappe des Gesamtverkehrskonzepts, über den an der GV auch abgestimmt werden wird, von 3,5 auf 4,5 Millionen Franken zu erhöhen, «um beim Fuss- und Veloverkehr gezielte Massnahmen rascher umzusetzen». Die CVP und die SVP unterstützen die Anträge des Gemeinderats vollumfänglich.

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