notifications
Modernisierung

Rigi-Bahnen kaufen vier neue Züge von Stadler

Die zusätzlichen Züge verstärken künftig den Bahnbetrieb. Die Rigi-Bahnen reagieren damit auf die steigende Nachfrage. Dafür steigt der Preis des Jahresabos.
Die Rigi-Bahnen beschaffen solche Züge, die künftig auch zwischen Goldau und Rigi Kulm verkehren.
Bild: zvg

Die Rigi-Bahnen modernisieren ihren Fuhrpark weiter: Ab 2030 fahren vier zusätzliche Gelenktriebwagen des Herstellers Stadler aus Bussnang auf der Strecke von Goldau nach Rigi Kulm. Damit reagiert das Unternehmen auf die wachsende Nachfrage und nutzt eine auslaufende Kaufoption für baugleiche Fahrzeuge. Bereits seit 2021 fahren zwischen Vitznau und Rigi Kulm sechs Gelenktriebwagen von Stadler, deren Beschaffung 36 Millionen Franken kostete. Der Ostschweizer Bahnbauer gilt als einziger Hersteller solcher Zahnradfahrzeuge weltweit.

Die Kosten für die Beschaffung belaufen sich auf 22 Millionen Franken, wie das Unternehmen mitteilt. Die solide wirtschaftliche Entwicklung der Rigi-Bahnen in den letzten Jahren stützt den Entscheid zusätzlich. Im vergangenen Jahr schrieben die Rigi-Bahnen zum dritten Mal in Folge Rekordzahlen. Rund 940'000 Gäste besuchten die Rigi.

Neue Züge bringen Komfort und dichtere Takte

Die neuen Wagen sind fast 35 Meter lang und bieten jeweils 150 Sitz- und 50 Stehplätzen. Sie werden für ihre Verlässlichkeit sowie den hohen Fahrkomfort gelobt. Die Bremsenergie, die bei der Talfahrt entsteht, wird als Elektrizität ins Netz zurückgespeist und für bergwärts fahrende Züge genutzt. Der Einstieg ist hindernisfrei. «Der Bahnbetrieb ab Goldau wird so besser auf das stark dynamische Besucheraufkommen und attraktive Umsteigebeziehungen ausgelegt», schreiben die Rigi-Bahnen weiter.

Das weiss-schwarz-bronzene Design orientiert sich am historischen Zahnradtriebwagen Nr. 6 aus dem Jahr 1911 – ein bewusstes Statement der Rigi-Bahnen, die weltweit einzigartigen Oldtimer weiterhin als Erlebnisangebot zu erhalten.

Ein Zahnradtriebzug von Stadler zwischen Rigi Staffel und Rigi Kulm.
Bild: zvg

Rigi-Bahnen bauen Station Kräbel um

Durch den Einsatz des neuen Rollmaterials müssen Züge ausrangiert werden. Welche das sind, steht noch nicht fest. Parallel zur Fahrzeugbeschaffung wird auch die Infrastruktur fit für die Zukunft gemacht. Ab Frühling 2026 wird die Station Kräbel für 1,5 Millionen Franken umgebaut und barrierefrei gestaltet. Zudem soll für das alte Depot in Goldau zeitnah ein Abbruchgesuch eingereicht werden, um langwierigen Bewilligungsverfahren vorzubeugen. Weitere Projekte – darunter Anpassungen am Gleistrog bei der Talstation in Goldau – befinden sich in Planung.

Veränderungen im Verwaltungsrat

Im Verwaltungsrat kündigen sich zwei Abgänge und zwei Neuzugänge an: Urs Wullschleger und Mischa Hasler treten zurück. Neu vorgeschlagen werden der Bahnexperte Markus Barth sowie der Gastronomieunternehmer Samuel Vörös. Die Wahl findet an der Generalversammlung im Mai 2026 statt. Auch beim Tarif gibt es Bewegung: Ab dem Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag kostet das Jahresabo für Erwachsene neu 460 statt 400 Franken. Es ist die erste Preiserhöhung seit 2018. Für Einwohner der Standortgemeinden bleibt der Preis unverändert bei 300 Franken.

Wollen in den Verwaltungsrat der Rigi Bahnen AG: Markus Barth (links) und Samuel Vörös.
Bild: Bilder: zvg

In einer früheren Version stand, dass Samuel Vörös das Kräuerhotel Edelweiss auf der Rigi betreibt. Das ist falsch. Sein Bruder Gregor Vörös betreibt das Hotel und Restaurant auf der Rigi. Wir bedauern den Fehler und entschuldigen uns dafür.

Kommentare (0)