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Stadt Luzern

Richard-Wagner-Weg kurzerhand durch linke Gruppierung umbenannt

Aimée Stitelmann statt Richard Wagner: Am Sonntag haben Mitglieder der linken Gruppierung Resolut den Richard-Wagner-Weg im Luzerner Tribschenquartier symbolisch umbenannt. Geht es nach den Aktivisten, soll er dauernd nach der 2004 in Genf verstorbenen Fluchthelferin heissen.
Aimée Stitelmann statt Richard Wagner: Der Richard-Wagner-Weg im Luzerner Tribschenquartier wurde kurzerhand symbolisch umbenannt.
Bild: Bild: zvg (Luzern, 17. 3. 2024)

Der deutsche Komponist, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent Richard Wagner lebte von 1866 bis 1872 im heutigen Tribschenquartier in Luzern. Bis heute befindet sich dort das Richard-Wagner-Museum , der Richard-Wagner-Weg führt zum Museum und in der nahen Ufschötti befindet sich das Wagner-Denkmal. Zu viel Verehrung «und Verklärung» für die Linken der Gruppierung Resolut. Sie kritisieren - wie schon zuvor das Stadtparlament – den Umgang mit Wagners Erbe . Wagner sei Wegbereiter für den «modernen» Antisemitismus gewesen, teilte die «ausserparlamentarische linke Gruppierung» am Montagmorgen mit.

Man fordere deshalb, dass der Richard-Wagner-Weg in Aimée-Stitelmann-Weg umbenannt werde. Die 1925 in Paris geborene Aimée Stitelmann-Stauffer zog vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges nach Genf und wurde 1945 von einem Militärgericht zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt, weil sie jüdischen Kindern zur Flucht in die Schweiz verhalf. Im März 2004 war die Lehrerin die erste Fluchthelferin, die aufgrund eines neuen Gesetzes formell rehabilitiert wurde.

Für die Aktivisten steht Aimée Stitelmann-Stauffer stellvertretend für mehrere Fluchthelferinnen und Fluchthelfer. «Menschen auf dem Weg zum Richard-Wagner-Museum sollen daran erinnert werden, wo Antisemitismus hinführen kann.» (dvm)

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