Zum Schmunzeln zumute ist es Fabrizio Laneve, Präsident der Baugenossenschaft (BG) Reussbühl, am Montag bei seiner Ansprache zum Spatenstich der Überbauung Reusszopf in Luzern-Reussbühl. Denn mehrfach muss er pausieren, weil gerade Militärflugzeuge über das Areal donnern. «Es braucht Geduld, wie beim ganzen Projekt», sagt er passend.
Ursprünglich rechnete die Bauherrschaft mit dem Start der Bauarbeiten Anfang 2024. Doch eine Einsprache gegen den Bebauungsplan Reussbühl Ost, wozu diese Grundstücke gehören, verzögerte das Unterfangen. Immerhin: das Baugesuch für das eigentliche Projekt ging dann schlank durch.
Auf dem dreieckigen Areal realisiert die BG Reussbühl zusammen mit drei weiteren privaten Grundeigentümerschaften gemeinsam einen fünf- bis sechsgeschossigen Längsbau entlang der Reusszopfstrasse sowie einen fünfgeschossigen Solitärbau an der Hauptstrasse. In den Erdgeschossen entstehen total 1400 Quadratmeter Gewerbefläche, darüber 82 Mietwohnungen – wovon 42 gemeinnützig sind.
Architekten planen seit acht Jahren daran
«Wir sind überglücklich, endlich bauen zu können», sagt Laneve und erwähnt die vielen Sitzungen, die unzähligen Skizzen oder das Warten auf Bewilligungen, «manchmal länger, als es uns lieb war.» Bauen braucht Geduld. Das weiss Architekt Ivo Lütolf von Lütolf und Scheuner Luzern nur zu gut. Exakt vor acht Jahren, am 7. Juli 2017, hätten sie das Mail erhalten, wonach der Reusszopf-Studienauftrag an ihr Büro gehe, sagt er. Seither ist viel passiert: zunächst das Richtprojekt, gefolgt vom Bebauungsplan, dann das Bauprojekt und Ende 2024 schliesslich die Baubewilligung.
Gemäss Lütolf erhält das Quartier mit dem Längsbau ein neues Gesicht zur Kleinen Emme hin. Weil dieser entlang einer lärmigen Strasse stehen wird, sind sämtliche Wohnungen sowohl zu dieser Seite, als auch zum ruhigen Innenhof mit Blick Richtung Pilatus ausgerichtet. Optisch orientieren sich die Bauten am industriellen Erbe der Nachbarschaft. Abzulesen ist dies an den mineralischen, hellen Oberflächen der Beton- und Fassadenelemente. Für den farbigen Kontrast sorgen dunkelgrüne Fensterrahmen und Storen in Altrosa. «So bringen wir etwas Frisches, Jugendliches rein», sagt Lütolf.
Um 1790 Franken netto für 3,5 Zimmer
Die 1,5- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen sollen Singles, Paare, Familien oder Seniorinnen und Senioren ansprechen. Zu den Mietzinsen können die privaten Investoren des Reusszopf-Projekts auf Nachfrage noch nichts sagen. Nur so viel: es würden «marktübliche Mieten» verlangt. Sicher ist: ihre Wohnungen werden einen höheren Ausbaustandard aufweisen als die gemeinnützigen der BG Reussbühl. Bei ihr werden die monatlichen Mietzinse netto voraussichtlich um 1600 Franken für 2,5 Zimmer und 1790 Franken für 3,5 Zimmer betragen.
Verbunden sein werden die beiden Gebäude durch eine gemeinsame Einstellhalle. Darüber ist ein begrünter Innenhof geplant, unter anderem mit Spielplatz, Brunnen und offenen Flächen für Spiel und Begegnung. Dazu kommen Dachterrassen für die Bewohnenden. Diese dienen als Aufenthaltsort und ergänzen die gemeinschaftlichen Räume der Siedlung. Der Vermarktungsstart für die Wohnungen sowie Gewerbeflächen ist ab Mitte 2026 vorgesehen, der Bezug ab November 2027.
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