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Wettbewerb mit 27 Teams

Reusspark Luzern: Jetzt steht das Siegerprojekt fest

Flusszugang, grosse Wiese und Buvette: Der künftige Reusspark wird konkret. Allerdings muss sich das Quartier noch gedulden.

Nein, das Quartier Basel-/Bernstrasse Luzern (BaBeL) ist nicht gerade mit Freiräumen gesegnet. Dabei leben hier wegen der hohen Verdichtung besonders viele Menschen, der Grossteil davon mit Migrationshintergrund. Dazu kommt: Topografisch eingeklemmt zwischen steilem Gütschhang und Reuss wird es zerschnitten von zwei stark befahrenen Einfallsachsen und dem hochgestellten Bahndamm mit Hunderten Zügen täglich.

So stellen sich die Planenden den künftigen Reusspark vor.
Bild: Visualisierung: Uniola

Um die Situation für die Bewohnenden zu verbessern, sieht die Stadt Luzern schon seit Längerem einen grösseren Park anstelle der heutigen drei Reihenhäuser-Zeilen bei der St.-Karli-Brücke vor. Am Dienstag hat sie nun das Siegerprojekt präsentiert: Es heisst «BaBel Fisch» und stammt vom Landschaftsarchitekturbüro Uniola mit Sitz in Zürich, München und weiteren Städten. 27 Teams hatten am Wettbewerb teilgenommen.

So soll der Freiraum aussehen, links der St.-Karli-Brücke der neue Reusspark, rechts der Brücke das Dammgärtli.
Bild: Visualisierung: Uniola

Umwelt- und Mobilitätsdirektor Marco Baumann (FDP) lobt vor den Medien, dass die Sieger es geschafft hatten, aus den beiden Parkteilen eine Einheit zu schaffen. Denn der künftige Park umfasst nicht nur das Areal der Reihenhäuser, sondern – auf der anderen Seite der Spitalstrasse – auch das bestehende Dammgärtli. Als verbindendes Element soll in der Strassenmitte ein Grünstreifen mit Bäumen sorgen. Überzeugend sei weiter, dass Uniola «den Freiraum grösser wirken lässt, als er ist». Wegen der Bypass-Baustelle muss das Vorhaben etappiert umgesetzt werden – im Bereich des Dammgärtlis braucht's einen Zugangsstollen.

Erste Etappe (zirka 2029 bis 2030):
  • Anstelle der Reihenhäuser-Zeilen entsteht der neue Reusspark. Dieser wird durchquert vom Uferweg, welcher sich in der Nähe der St.-Karli-Brücke aufgabelt in Richtung Sentimattstrasse und Dammstrasse.
  • Bei dieser Gabelung ist eine Buvette geplant, ähnlich wie etwa beim Nordpol in Reussbühl.
  • In der Mitte des Parks ist eine vielseitig verwendbare Wiese vorgesehen; etwa für Sportaktivitäten, auch Sportgeräte sind denkbar. Darum herum werden Bäume in die Höhe wachsen.
  • Die Mauer zur Reuss hin wird grösstenteils zurückgebaut und anstelle dieser entsteht eine naturnahe Böschung mit Steinen. Im Bereich der Buvette sind grosse Stufen zum Sitzen mit Reusszugang geplant.
  • Der 2023 eröffnete, temporäre Spielplatz Richtung Reussbühl dient als Ersatz für den Dammgärtli-Spielplatz, der wegen der Bypass-Baustelle (zirka 2027 bis 2032) vorübergehend wegfällt.

Gemäss Landschaftsarchitektin Nina Rohde von Uniola wird der Reusspark «ein sehr grüner Ort». Einige mächtige Bäume wie etwa die Eiche beim Dammgärtli bleiben erhalten; viele neue kommen hinzu, «vorwiegend einheimische Arten». Es entsteht somit nicht nur ein Begegnungs- und Aufenthaltsort für die Quartierbewohnenden, sondern auch ein Lebensraum für Tiere wie Fledermäuse, Vögel oder Eidechsen.

Die künftige Böschung beim Reusspark gehört der Natur, zumindest fast. Auch ein Zugang für Badende ist geplant.
Bild: Visualisierung: Uniola

Ein paar Verliererinnen und Verlierer gibt es allerdings: Die Bewohnenden der drei Reihenhäuser-Zeilen. Sie wissen seit einiger Zeit von den Plänen und können – Stand jetzt – nur noch bis Ende 2028 hier wohnen bleiben. Die Häuser gehören einer Wohnbaugenossenschaft. Diese hat das Areal von der Stadt im Baurecht übernommen. Der ausgelaufene Vertrag wurde für kurze Zeit verlängert.

Blick von der St.-Karli-Brücke: Anstelle dieser drei Reihenhäuser-Zeilen ist der Reusspark geplant.
Bild: hor

Es folgt nun die Erarbeitung eines Vor- und des eigentlichen Bauprojekts. Über letzteres wird der Grosse Stadtrat voraussichtlich Ende 2027 befinden. Der Baustart der ersten Etappe ist frühestens 2029 möglich. Zu den Projektkosten kann die Stadt auf Nachfrage derzeit noch nichts sagen.

Alle Projekte sind ausgestellt vom 27.11. bis 12.12. im Schulhaus St. Karli. Öffnungszeiten: Mo bis Fr von 8 bis 18 Uhr, Sa von 9 bis 14 Uhr und ebenfalls am 8. Dezember (Mariä Empfängnis). Weitere Infos zum Projekt.

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