Kurz vor den Herbstferien herrscht auf den weitläufigen Sportanlagen in Sursee ein wildes Durcheinander. Grund dafür ist der jährliche Kantonale Sporttag, der dieses Mal mit rund 800 Teilnehmenden stattfindet. Rund 75 Freiwillige halfen diesmal in Sursee mit. Im Einsatz standen unter anderem auch Seniorinnen und Senioren, Flüchtlinge sowie OL-Kaderathletinnen und -athleten.
«Unser Ziel ist es, Kinder zum Sport zu animieren», erklärt Philipp Wermelinger, Beauftragter für Sport und Bewegung des Kanton Luzern. «Insbesondere sollen die Kinder auch neue Sportarten ausprobieren können. Vielleicht finden heute einige sogar eine ganz neue Leidenschaft», sagt Wermelinger. Der Kantonale Sporttag beinhaltet neben den obligatorischen Aktivitäten traditionell auch sogenannte «Activity Spaces». Dabei können die Kinder Badminton, Eishockey, Ultimate Frisbee, Hürdenlaufen und Golf ausprobieren. «Die Activity Spaces wechseln jedes Jahr und werden von verschiedenen Vereinen präsentiert», erklärt Wermelinger.
Golf erstaunt die Kinder besonders
«Golf hat leider oftmals ein sehr elitäres Image», sagt Karl Lengacher, Vereinsmitglied der Migros Golfparks. Dies treffe längst nicht mehr auf alle Golfclubs zu. «Wir versuchen den Kindern heute zu zeigen, dass Golf genauso eine Sportart ist, wie Tennis oder Fussball es sind.» Während des Spielens laufe man grosse Distanzen. Obwohl oftmals in Gruppen gespielt, sei Golf schlussendlich aber ein Einzelwettkampf gegen sich und sein eigenes Handicap. «Golf ist sowohl eine körperliche als auch eine mentale sportliche Leistung. Das ist vielen gar nicht bewusst.»
Das Image scheint allerdings nicht abzuschrecken. Der Posten ist gut besucht. So auch von einigen Schülern aus Wolhusen. «Ich habe heute das erste Mal Golf gespielt», sagt Endrit, ein Fünftklässler aus Wolhusen. «Jetzt spiele ich lieber Fussball, aber als Erwachsener will ich unbedingt Golf spielen», ergänzt er. Auch Eman, ein Sechstklässler aus Wolhusen, meint: «Am Anfang hätte ich es nicht gedacht, aber Golf macht schon Spass.»
Doch nicht alles ist freiwillig. Der Orientierungslauf beispielsweise ist für alle Teilnehmenden obligatorisch. Organisiert wird dieser in Zusammenarbeit mit der Orientierungslaufvereinbarung OLV. Weiter findet auch ein obligatorischer UBS Kids Cup statt. Dieser besteht aus den drei Leichtathletik-Disziplinen 60-Meter-Sprint, Weitsprung und Ballwurf. Die zwei besten Teams der 7. bis 9. Klasse sind automatisch qualifiziert für den Schweizerischen Schulsporttag vom 23. Mai 2025.
Géraldine Ruckstuhl auf der Suche nach neuen Talenten
«Der Sporttag ist wirklich mega cool! Unsere Lehrerin musste uns nicht zwingen, mitzumachen», versichert Norah, eine Schülerin der 6. Klasse aus Rothenburg. Die einzige geäusserte Kritik: «Wir hätten noch gerne Fussball und Volleyball gespielt», erklärt die ganze Mädchengruppe aus Rothenburg. Auch für die Lehrer steht Spass an erster Stelle. «Wir sind nicht das erste Mal hier und werden es wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal sein», sagt Lorena Heer, Lehrerin an der Primarschule Rothenburg.
Auf den Sportanlagen trifft man auch auf prominenten Besuch: Géraldine Ruckstuhl, ehemalige Profi-Siebenkämpferin, betreut den fünften Activity Space; einen Leitathletik-Posten. Selbst aus Luzern stammend, sei sie sehr an der Nachwuchsförderung interessiert. «Auch ich habe durch das Ausprobieren mit Leichtathletik begonnen», erklärt Ruckstuhl. «Ich halte daher heute schon etwas Ausschau nach neuen Talenten.»
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