Neugierige Passanten auf dem Schwanenplatz drehen sich für einen kurzen Moment um. In der Herbstsonne wirkt der glitzernd goldene Anzug von Marc Widmer fast blendend. Umhüllt von rot eingekleideten Angestellten präsentiert der 64-jährige Chocolatier aus Aarau am Donnerstag seine neuste Kreation: eine scheinbar potenzfördernde Schokolade mit dem Namen «Loveon».
Diese ist ab Mitte Oktober in der Confiserie Bachmann am Schwanenplatz in Luzern, im House of Chocolate in Zürich sowie über www.loveon.ch erhältlich.
Mit potenzsteigernder Knolle aus Südamerika
Die vegane Schoggi «Loveon» werde in der Schweiz produziert und beinhalte unter anderem zwölf Kräuter sowie die potenzsteigernde Knolle Maca aus Südamerika. «Die Schoggi ist für Frau und Mann», sagt Widmer. Denn die Zusammensetzung solle die Liebeslust ankurbeln und die Libido steigern. Ein Versprechen mit einer Voraussetzung: Damit das Maca seine Wirkung entfalten kann, muss laut einer Studie des Massachusetts General Hospital in Boston täglich rund 3 Gramm konsumiert werden. «Ich empfehle deshalb, zwei von fünf Reihen Schokolade zu essen», so Widmer. Ist das nicht zu viel Süsses? Der Chocolatier beteuert: «Zwei Reihen Schokolade pro Tag sind überhaupt nicht bedenklich, sondern sogar gesund.»
Die Forastero-Kakaobohnen kaufe Widmer aus Ghana. Produziert werde die Schokolade im Kanton Aargau. Um die Herstellung zu verfeinern, habe Widmer mit dem Luzerner Lebensmittelingenieur Oliver Dürr zusammengearbeitet. An der Pressekonferenz fehlte dieser allerdings.
Kontroverse um Widmers erste Kreation
Bereits im Jahr 2016 hat der Tüftler eine Schokolade für Frauen auf den Markt gebracht. « Frauenmond » solle Menstruationsbeschwerden lindern können. Doch auch Kritik wurde laut: Der Heilpflanzenexperte Martin Koradi aus Winterthur bezeichnete die Schoggi als «überteuerten Werbegag». Zudem soll Widmer die Idee bei einer Bauernschülerin gestohlen haben . Widmer selbst nahm damals keine Stellung. Heute sagt er: «Diese Anschuldigungen sind absolut falsch.» Er sei seit der Ideenfindung im Projekt involviert gewesen.
Trotz allem sei die Schokolade zu einem unerwarteten Erfolg geworden. In Südkorea konnte er sechs Tonnen seiner Kreation verkaufen. Die Rechte seiner ersten Schokolade gehören ihm aktuell aber nicht. «Ich habe ‹Frauenmond› an einen Südkoreaner verkauft», erklärt Widmer. Diese Rechte möchte er in Zukunft zurückkaufen. Weiter bekannt ist Widmer für die 2017 in Zusammenarbeit mit der Luzerner Gassenchuchi lancierte «Gasse Schoggi», deren Erlös an die Gassenarbeit geht.
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