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Luzern

Pläne für Ufhuser Deponie werden konkreter

Im Gebiet Engelprächtigen ist eine Deponie geplant, das Vorprojekt liegt vor. Die Bevölkerung hat das letzte Wort.
Das Gelände der Deponie Engelprächtigen Ufhusen. (Bild: PD)
(Bild: PD)
(Bild: PD)

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Seit Sommer 2017 erarbeitete die Engelprächtigen AG das Vorprojekt für eine neue Deponie in Ufhusen. Am Montagabend informierten die Firma, welche aus den drei Unternehmen Arag Bau AG, Pirol AG Kiesaggregate und Benerz AG hervorgegangen war, und die Gemeinde Ufhusen im Rahmen einer Informationsveranstaltung über das Deponieprojekt. Diese fand digital statt: Per Stream aus der Fridli-Buecher-Halle konnten Interessierte die Veranstaltung mitverfolgen und Fragen schriftlich einreichen.

Zur Erinnerung: Das Projekt zielt darauf ab, im Luzerner Hinterland genügend Deponievolumen zur Ablagerung von Aushub- und Ausbruchmaterial sicherzustellen. Also auch unrezyklierbares Material wie Flachglas, Ziegel, Keramik, Steingut oder festgebundene asbestbelastete Stoffe.

«Die Fläche wird rund 17 Hektare betragen, die Deponie wird also rund 24 Fussballfelder gross. Bis zu 1,2 Millionen Kubikmeter Material kann abgelagert werden. Jährlich wird mit einem Deponievolumen von rund 50'000 Kubikmeter gerechnet»

, erklärte Kurt Kumschick, Geschäftsführer der Engelprächtigen AG. Die Deponie könne in etwa zehn Etappen in 24 Jahren aufgefüllt werden. Weiter rechnet er mit 230 Arbeitstagen pro Jahr. Theoretisch gebe dies pro Arbeitstag 19 gefüllte Lastwagen-Transporte. Die Betriebszeiten sind werktags von 7 Uhr bis 17.30 Uhr geplant.

Entstehung von wertvollen Fruchtfolgeflächen

Das Gelände etwas oberhalb der Kantonsstrasse Zell–Huttwil sei im kantonalen Richtplan als möglicher Deponiestandort vorgesehen, einst wurde dort Schiefer und Braunkohle abgebaut. «Wir wollen das ursprüngliche Landschaftsbild vor dem Kohleabbau herstellen», so Kumschick. Weiter sei ein Hauptziel, die landwirtschaftliche Bewirtschaftung zu verbessern.

«Es entstehen wertvolle Fruchtfolgeflächen. Und eine hohe Qualität an ökologischen Aufwertungsmassnahmen ist geplant.»

Ursprünglich war der Start der Deponie für das Jahr 2021 vorgesehen. Doch aufwendige geologische Abklärungen, die Ausarbeitung von Erschliessungsvarianten und Gespräche mit den Grundeigentümern zögerten das Projekt hinaus. Nun sind diese Punkte geklärt: Die betroffenen Grundeigentümer unterstützen das Projekt. Und über eine neue Zufahrtsstrasse im Bereich Zusimöösli würde die Deponie direkt ab der Kantonsstrasse K18 erschlossen werden.

Die Gemeinde trägt das Projekt der Deponieplanung aktiv mit. Marcel Schmid, Gemeinderat Bau, Infrastruktur und Sicherheit betonte dessen Wichtigkeit:

«Das Projekt ist ökologisch und wirtschaftlich eine gute Sache und eine Chance für Ufhusen. Wir sind nicht gerade am Puls der Welt, und wenn ein Gewerbe sich hier ansiedeln möchte und Arbeitsplätze schafft, dann müssen wir Hand bieten.»

Voraussetzung für den Start der Deponie ist ein Ja der Stimmberechtigten zur nötigen Umzonung von der Landwirtschafts- in die Deponiezone.

«Sind wir der ‹Güselkübel› des Kantons Luzern?»

Dass das Thema bei der Bevölkerung Emotionen weckt, zeigten zwei der häufigsten eingereichten Fragen, welche am Schluss der Veranstaltung beantwortet wurden. «Sind wir der ‹Güselkübel› des Kantons Luzern?» oder «Was erhält die Gemeinde Ufhusen von der Engelprächtigen AG dafür?» Schmid und Kumschick erwähnten hier nochmals die Vorteile des Projektes, Zahlen wurden keine genannt. «Über die Emissionsvergütung wurde verhandelt, und es wurde ein sehr gutes Ergebnis erzielt», verriet Schmid lediglich.

Die Informationsveranstaltung bildete den Auftakt zur öffentlichen Mitwirkung, welche vom 1. März bis 12. April dauert, und der kantonalen Vorprüfung, welche rund zwölf bis 16 Wochen in Anspruch nimmt. Das Auflageverfahren startet voraussichtlich im Herbst, die Abstimmung über die Teilrevision der Nutzungsplanung ist im Dezember geplant.

Die Infoveranstaltung zum Nachschauen: