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Pflege-Fusion ist riskant, aber sinnvoll

Die Zusammenführung von Pflegeheimen und Spitex in der Stadt Luzern wird anspruchsvoll. Doch im besten Fall profitieren Senioren wie auch Mitarbeitende.

Die Stadt Luzern will die geplante Fusion von Altersheimen und Spitex weiter vorantreiben. Ob ambulant oder stationär: Betagte Personen sollen immer von derselben Institution betreut werden – womöglich sogar vom gleichen Pflegeteam.

Eine solche Pflege-Fusion wurde in der Zentralschweiz bisher erst vereinzelt umgesetzt. Wenn die Stadt Luzern als grösste Zentralschweizer Gemeinde diesen Schritt macht, könnte sie für weitere Gemeinden und Institutionen zum Vorbild werden.

Ganz einfach ist dies aber nicht. Denn die stationäre und ambulante Pflege ist traditionell völlig unterschiedlich aufgestellt: Die Alters- und Pflegeheime gehören in der Regel den Gemeinden, teils werden sie auch von den Gemeinden selber betrieben. Die Spitex-Organisationen hingegen sind private Vereine, welche von Gönnern getragen werden und lokal oder regional verankert sind.

Diese unterschiedlichen Kulturen zusammenzubringen, wird in Luzern sehr anspruchsvoll. Das gilt ganz besonders für die Spitex, die von einem privaten Verein quasi zum Staatsbetrieb mutieren würde.

Eine Pflege-Fusion bietet aber auch viele Chancen. Dies einerseits für die Mitarbeitenden, denen sich vielfältigere Berufschancen eröffnen. Und die Pflegebedürftigen profitieren im besten Fall von einer individuell abgestimmten Betreuung.

Noch aus einem weiteren Grund ist der Zeitpunkt richtig, um über eine Pflege-Fusion nachzudenken: Die Grenzen zwischen ambulant und stationär verwischen sich – immer häufiger wird im konkreten Fall eine Kombination von beidem als beste Lösung betrachtet. Es ist sinnvoll, dass sich die Pflegestrukturen diesem Wandel der Bedürfnisse anpassen.

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