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Obwalden

Regierung beantragt 20,5 Millionen Franken für die Sanierung und Erweiterung der Psychiatrie Sarnen

Der Kantonsrat entscheidet am 24. März über den Baukredit. Im Sommer 2022 sollen die Bauarbeiten beginnen.
Visualisierungen der Pläne für die Sanierung und Erweiterung der Psychiatrie Sarnen. (Bild: PD)

Martin Uebelhart

Seit 2017 stellt die Luzerner Psychiatrie (Lups) die psychiatrische Versorgung der Kantone Luzern, Nidwalden und Obwalden sicher. Die Zusammenarbeitsvereinbarung mit der Lups sieht laut einer Mitteilung des Obwaldner Regierungsrats vor, dass der Kanton Obwalden der Lups Räumlichkeiten für die psychiatrische Grundversorgung am Standort Sarnen vermietet und dass er die dringlich notwendige Renovation des Psychiatriegebäudes in Sarnen vornimmt.

Für die Sanierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Psychiatriegebäudes führte der Kanton ein Wettbewerbsverfahren durch. Das Siegerprojekt «Aurorafalter» des Architekturbüros Sigrist Schweizer Architekten AG, Luzern, wurde in der Zwischenzeit in Zusammenarbeit mit der Lups und der Denkmalpflege zum Bauprojekt weiterbearbeitet.

Bauprojekt bringt Herausforderungen mit sich

Nun liegt das Bauprojekt vor. Die Planung stelle Architekten und Ingenieure vor grosse Herausforderungen, schreibt der Regierungsrat weiter. Insbesondere seien Schwachstellen in der Statik des rund 160-jährigen Gebäudes zu beheben. Zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten und für optimale Betriebsabläufe seien besondere Anforderungen an die Räumlichkeiten erforderlich. Die baulichen Lösungen seien auf Sparpotenzial überprüft und optimiert worden. Es sei zwar nie auszuschliessen, dass man während das Baus noch auf zusätzliche Überraschungen stosse, sagt der Obwaldner Baudirektor Josef Hess auf Anfrage. «Doch nach Sondierungen von Decken und Wänden wissen wir ziemlich genau, wie es um das Gebäude bestellt ist», so Hess. Es habe sich gezeigt, dass es zusätzliche Tragstrukturen brauche, um die Lasten des Gebäudes von unten bis oben zu stützen. «Diese werden aus Holz erstellt, was wiederum entsprechende Massnahmen beim Brandschutz nach sich ziehe.»

Die während der Erarbeitung des Bauprojektes im vergangenen Jahr gewonnen Erkenntnisse über das Gebäude seien mit ein Grund, dass mit höheren Kosten gerechnet werden muss als noch vor einem Jahr geschätzt. Im Januar 2021, als der Kantonsrat den Planungskredit für das Projekt bewilligt hatte, war von Kosten von 15,2 Millionen Franken die Rede. Hier relativiert der Baudirektor jedoch: «Diese Summe betraf seinerzeit die reinen Baukosten.» Rechnet man die vor 2021 aufgelaufenen Kosten der Machbarkeitsstudie, des Projektwettbewerbs und die Bauherrenleistungen dazu, musste man schon vor einem Jahr von 18 Millionen Franken ausgehen», so Hess.

Einigung über langfristigen Mietvertrag

Die Sanierung und Erweiterung des Psychiatriegebäudes erfordere nun Gesamtinvestitionen in Höhe von 22,08 Millionen Franken (Genauigkeit plus/minus 10 Prozent), so die Mitteilung weiter. Nach Abzug der für den Projektwettbewerb und die Planung erteilten Kredite und der zugesicherten Fördergelder (Denkmalschutz und Spende aus dem Nachlass einer Privatperson) brauche es einen Kredit von 20,5 Millionen Franken. Über die Konditionen für einen langfristigen Mietvertrag hätten sich der Kanton und die Lups geeinigt. «Der Vertrag ist auf 15 Jahre angelegt mit der Option, den Vertrag dreimal um je fünf Jahre zu verlängern und die Lups bezahlt einen jährlichen Mietzins von 725’000 Franken», sagt Hess zu den Modalitäten. Mit der Mietdauer von 30 Jahren schaffen wir eine gute Refinanzierung der Investition», konstatiert Hess.

Es sei ein sehr gutes Projekt für den Kanton Obwalden und die Lups: «Es hilft dem Kanton, das Gebäude langfristig sinnvoll zu nutzen.» Sonst wäre es wohl schwierig geworden, eine Nutzung zu finden und die Sanierung zu bewerkstelligen. Nicht zuletzt stärke das Projekt auch den Spitalstandort Sarnen und helfe Gesundheitskosten zu sparen: «Obwaldner Patientinnen und Patienten der Psychiatrie können mit dieser Lösung am Standort Sarnen nach Möglichkeit ambulant behandelt werden. Müssten sie in ein ausserkantonales Spital, geschähe dies wohl vorwiegend stationär. Dies wäre nicht nur teurer, sondern auch mit Nachteilen für Patienten und Angehörige verbunden»

Die Behandlung der Objektkreditvorlage ist an der Kantonsratssitzung vom 24. März vorgesehen. Der Baustart ist im Sommer 2022 geplant. Das sanierte und erweiterte Psychiatriegebäude soll der Lups im Sommer 2024 übergeben werden.

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