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Luzern

Oberseetaler Abwasser soll künftig in Emmen gereinigt werden

Das Abwasser der Oberseetaler Gemeinden soll künftig in der ARA Real in Emmen gereinigt werden. Die Bevölkerung der Gemeinden Ballwil, Eschenbach, Inwil und Rain entscheidet am 26. September über das Vorhaben.
In der ARA Real soll künftig auch das Oberseetaler Abwasser gereinigt werden.
(Bild: Boris Bürgisser (Emmen, 9. März 2021))

Der Gemeindeverband ARA Oberseetal reinigt das Abwasser der Verbandsgemeinden Ballwil, Eschenbach, Inwil und Rain. Die eigene Anlage in Inwil ist seit 1987 in Betrieb. Sie ist veraltet, stark ausgelastet und verfügt über keine Kapazitätsreserven mehr. Dringende Investitionen wären nötig, um das Abwasser der wachsenden Bevölkerung zu reinigen und die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung von ARA Oberseetal und Recycling Entsorgung Abwasser Luzern (Real) vom Dienstag.

Verbesserungen im Gewässerschutz

In der Abwägung sei der Anschluss an die Abwasserreinigungsanlage ARA Real in Emmen einem Ausbau und Weiterbetrieb der Anlage in Inwil klar vorzuziehen. Laut Mitteilung sei es in der langfristigen Betrachtung wirtschaftlicher, in eine Anschlussleitung anstatt in die Sanierung einer ARA zu investieren. Des Weiteren könne mit dem Anschluss an die ARA Real künftig auch das Abwasser der vier Oberseetaler Gemeinden von Mikroverunreinigungen (zum Beispiel Pflanzenschutzmittel oder Medikamentenrückstände) sowie den hohen Stickstoffmengen befreit werden.

Um das heutige Abwasserkanalnetz der Oberseetaler Gemeinden ab der ARA in Inwil an die ARA Real anzuschliessen, muss eine neue, 4,1 km lange Leitung gebaut werden. Die ARA in Inwil soll stillgelegt und zurückgebaut werden und an ihrer Stelle ein Pumpwerk entstehen. Ein Teil der heutigen Becken soll zudem zu einem Havariebecken umgebaut werden. Die Kosten für die Anschlussleitung sowie die Umbauten in Inwil belaufen sich gemäss Mitteilung auf 10,8 Millionen Franken.

Gesamtkosten betragen 16,7 Millionen Franken

Neben dieser Investition haben sich die Verbandsgemeinden am Eigenkapital von Real im Bereich Abwasser mit 3 Millionen Franken zu beteiligen. Schliesslich übertragen die Oberseetaler Gemeinden mit dem Verbandskanalnetz auch ihre bisherigen Rückstellungen von 2,9 Millionen Franken für das Kanalnetz des Verbands ARA Oberseetal an Real. Damit belaufen sich die Investitionskosten für alle Verbandsgemeinden auf insgesamt 16,7 Millionen Franken.

Diese Gesamtkosten werden gemäss dem Projektkostenteiler auf die Verbandsgemeinden aufgeteilt. Die Beteiligungen an den Investitionskosten gliedern sich wie folgt:

  • Ballwil: 3,80 Millionen Franken
  • Eschenbach: 6,04 Millionen Franken
  • Inwil: 3,03 Millionen Franken
  • Rain: 3,81 Millionen Franken

Diese Investitionskosten werden ausschliesslich über Gebühren, nicht über Steuergelder finanziert, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Gemeinden seien verpflichtet, Rückstellungen für künftige Anlagensanierungen in der Spezialfinanzierung Abwasser anzusparen. Die Investitionskosten könnten darum grösstenteils aus diesen vorhandenen Rückstellungen finanziert werden. Das Projekt hat auch Auswirkungen auf die Abwassergebühren in den Gemeinden. Verglichen mit dem heutigen Stand werden die Gebühren in Ballwil und Eschenbach voraussichtlich leicht steigen, in Inwil und Rain leicht sinken.

In den Verbandsgemeinden finden vor dem Abstimmungswochenende an folgenden Terminen öffentliche Informationsveranstaltungen statt:

  • Eschenbach: Montag, 6. September, 19 Uhr
  • Ballwil: Dienstag, 7. September, 19.30 Uhr
  • Inwil: Donnerstag, 9. September, 20 Uhr
  • Rain: Montag, 13. September, 20 Uhr

(zim)

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