notifications
Blaulicht

Interkantonale Grossübung in Oberägeri: Drei Polizeikorps simulieren Geiselnahme und Entführung

Die Polizeikorps der Kantone Zug, Tessin und Thurgau haben in einer bisher einzigartigen interkantonalen zweitägigen Grossübung eine komplexe Sonderlage geübt. Ziel war unter anderem die Überprüfung der übergeordneten Einsatzkoordination.
Eine überkantonale Übung soll eine erfolgreiche Durchführung im Ernstfall gewährleisten.
Bild: zvg

Wer in dieser Woche in Oberägeri unterwegs war, hat vielleicht Polizisten beim Grosseinsatz gesehen und sich gewundert, was da vor sich ging. Die Zuger Strafverfolgungsbehörden klären nun auf: Es handelte sich um Polizisten, die eine komplexe Sonderlage übten, wie es in einer Mitteilung heisst.

Genauer führten die Kantone Thurgau, Tessin und Zug eine interkantonale Grossübung durch. Die Übung, die an verschiedenen Örtlichkeiten in den Kantonen Thurgau, Tessin und Zug stattfand, habe verschiedene Phasen umfasst: von der ersten Meldung über taktische Massnahmen und Ermittlungen bis zur Einsatzbewältigung.

Bei der Grossübung sei simuliert worden, dass insgesamt sieben Täter mehrere Personen in einer Geiselnahme entführten. Die ersten Meldungen über den Vorfall seien während der Übung fast zeitgleich in den Kantonen Tessin und Zug eingegangen. In der Folge habe sich das Ereignis bis in den Kanton Thurgau ausgeweitet. «Die simulierte Täterschaft agierte mobil und stellte die Einsatzkräfte vor komplexe taktische und logistische Herausforderungen», heisst es weiter.

Interkantonale Zusammenarbeit wurde überprüft

An der zweitägigen Übung haben sich zahlreiche Spezialistinnen und Spezialisten der Zuger Polizei, der Kantonspolizei Thurgau und der Kantonspolizei Tessin beteiligt. Unterstützt wurden sie von weiteren Einsatzkräften aus dem jeweiligen Polizeikonkordat. «Die Übung verlangte von allen Beteiligten ein hohes Mass an Koordination, Professionalität, Flexibilität und Kommunikation», wie die Zuger Strafverfolgungsbehörden in einer Medienmitteilung schreiben.

Im Mittelpunkt der Übung habe die interkantonale Zusammenarbeit im Ereignisfall gestanden, insbesondere bei Sonderlagen, die Spezialkräfte aus mehreren Kantonen erfordern würden. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf die übergeordnete Einsatzkoordination, die Ereignisbewältigung sowie die Kommunikation zwischen den beteiligten Einsatzformationen und den Führungsstäben gelegt.

Die Übung werde nun ausgewertet, damit die überkantonale Zusammenarbeit auch im Ernstfall gelinge und ein allfälliges Ereignis gemeinsam erfolgreich bewältigt werden könne.

Geiselnahme und Entführung: sieben Täter bei Übung festgenommen

Das Fazit der Übung fällt positiv aus, wie die Polizei schreibt: Nach intensiven polizeilichen Massnahmen konnten die sieben Täter festgenommen und sämtliche Opfer befreit werden. «Die Kommandanten der beteiligten Polizeikorps sehen in der Übung einen wichtigen Schritt hin zu einer noch effizienteren und koordinierten Einsatzbewältigung bei Sonderlagen.» (sab/stg)

Die Polizeikorps der drei Kantone ziehen eine positive Bilanz.
Bild: zvg

Mehr zum Thema:

Mehr zum Thema:

Kommentare (0)