Robert Hess
Robert Hess
Das Fasnachtsvirus der fünf Gründungsmitglieder Urban, Hampi, Florian, Elias und Thomas der Guggenmusig Dörfli-Geister Ramersberg war am gestrigen Schmutzigen Donnerstag offenbar um einiges stärker als das Coronavirus. «Die Bekämpfungsmassnahmen waren uns bekannt und wir mussten ja auch unsern traditionellen Geisterball, die Mottowahl und die weiteren Auftritte absagen», erklärte Vereinspräsident Urban Lohner gestern auf dem Sarner Dorfplatz. «Aber es juckte uns den Fasnachtsauftakt am Schmutzigen Donnerstag nicht einfach zu vergessen», so Lohner weiter, «und wir beschlossen deshalb, als Fünfergruppe mit Kaffeewagen und Konfettisäcken den Dorfplatz mindestens für einige Stunden – mit Maske und Abstand – etwas fasnächtlich zu beleben.»
200 Franken Busse und Auflösung
So schneite es ab zirka 10.30 Uhr Konfetti auf dem Dorfplatz und heisser Kaffee mit oder ohne wärmte die Glieder. Das eine oder andere Vereinsmitglied sowie einige Passanten gesellten sich zu den fünf Gründern.
«Um zirka 13.15 Uhr war es aber aus mit der fasnächtlichen Gemütlichkeit», berichtete Präsident Urban Lohner unserer Zeitung. Die Kantonspolizei brummte den jungen Fasnächtlern wegen Widerhandlungen gegen Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie eine Ordnungsbusse von 200 Franken auf, «die ich ohne Wenn und Aber bezahlte», sagte Lohner. «Keine Frage auch, dass wir der Aufforderung der Polizei auf Auflösung der Veranstaltung folgten. Immerhin konnten wir in dieser schwierigen Zeit einige gemütliche Stunden zusammen geniessen.»
Meistens mit Dialog geregelt
Im Allgemeinen sei der Schmutzige Donnerstag ruhig verlaufen, erklärte gestern am späteren Nachmittag ein Sprecher Kantonspolizei auf Anfrage. Da und dort seien kleinere Gruppen angetroffen worden, doch habe man «die Sache jeweils im Dialog regeln können».
Die Obwaldner Guggenmusigen hatten auf ihren Websites vorher den Verzicht auf Auftritte wie Tagwache, Ständchen oder Umzüge bekanntgegeben.
Seit 23 Jahren «ds Fasnacht»
Mit Coronamaske anzutreffen, war gestern auf dem Dorfplatz das Sarner Fasnachtsurgestein Max Lohner, der das Coronavirus «am liebsten an den Pranger beim Rathaus gestellt hätte».
Und beim Take-away vor der «Metzgern» prosteten sich Ueli und Kusi, ebenfalls mit Coronamaske ausgerüstet, auf ihre 23 Jahre zu, «an denen sie bisher zusammen «ds Fasnacht gegangen sind».